Donnerstag, November 12, 2009
Schweinerei mit Grippe
Sonntag, Oktober 11, 2009
Nachdem wir einen inhaltslosen Wahlkampf über uns ergehen lassen mussten, ist diesmal alles ganz anders. Der Wähler ist mündig geworden und wusste, was er wollte . An den mündigen Wähler kann ich nicht so richtig glauben, dafür ist der Anteil derer, die bis zum Wahltag noch unentschlossen waren, zu hoch. Keiner wusste, wie die Wahl ausgeht. Aus Angst wurde auf Inhalte und offene Konfrontation verzichtet. Traut man den Umfragen, wussten 60% der Befragten nicht, was die CDU vorhat ,68% glauben nicht, dass die CDU ehrlich ist (Steuern senken), nur 34 % trauen Frau Merkel zu, die Wirtschaft in Schwung zu bringen, und dass sie für soziale Gerechtigkeit eintritt sogar nur 20 %. Paradoxer Weise wurde sie aber gewählt. Was mich richtig wütend macht, ist, dass wieder die Wahlbeteiligung gesunken ist. An Aufrufen zur Wahl zu gehen hat es ja wirklich nicht gemangelt . Im Medium der Jugend, dem Internet, konnte man es eigentlich nicht übersehen. Es gibt kein Interesse an Politik, vor allem bei der Jugend. Sie wissen nicht, welche politischen Inhalte eine Partei hat. Nicht einmal, wer für oder gegen Studiengebühren ist. Warum soll man wählen, Politiker lügen ja sowieso. Ja sie lügen, weil sich keiner mehr interessiert und hinschaut und jetzt, wo das Interesse noch mehr sinkt, müssen sie nicht einmal mehr lügen, denn wir wählen sie auch wegen ihren schönen Plakatgesichtern . Meine Tochter wollte nicht wählen gehen, weil sie nicht wusste, wen sie wählen soll. Schön, die Jugend beschäftigt sich eben nicht mit Politik. Im Internet gibt es den „Wahlomat“, mit dem man anhand von 38 Fragen herausfinden kann, welche Partei zu einem passt. Das habe ich meine Tochter am Wahltag machen lassen, weil es mir fern liegt, jemandem zu sagen, was er wählen soll. An erster Stelle kam eine kleine Partei heraus, die es auf unserem Wahlschein nicht gab, als zweites die Linke. Auf die Frage, was sie nun wählen soll, habe ich nur geantwortet, dass man sehen kann, wo die meisten Übereinstimmungen sind. Die Verunsicherung, die Linke zu wählen, war so groß, dass sie lieber jemanden gefragt hat, was sie wählen soll. Ich bin meiner Tochter nicht böse , ich verstehe, warum sie kein Interesse an Politik hat. Aber dass man einen Menschen so verunsichern kann, dass er nicht wissend lieber einer anderen Meinung folgt, als selbst einen Standpunkt einzunehmen, erschüttert mich. Das ist das Ende einer Demokratie. Der Wähler ist alles andere als mündig. Ich glaube, dass nicht einmal die CDU Wähler, die taktisch gewählt haben und ihre Zweitstimme der FDP gegeben haben, wissen, was sie genau getan haben. Wenn man vorausgesehen hätte, dass die Überhangmandate gar nicht gebraucht werden, hätte man die FDP genauso gewählt? Wir dürfen gespannt sein, was auf uns zukommt. Bei einem bin ich mir relativ sicher: der Überwachungsstaat wird weiter ausgebaut. Wer glauben will, dass dies im Zusammenhang mit dem Terrorismus zu unserem Wohle geschieht, soll weiter träumen. Man will dafür sorgen, dass der Bürger „mündig“ bleibt. In der DDR war das Unmögliche (friedliche Revolution) möglich. Jetzt will man das Mögliche unmöglich machen. Der Überwachungsstaat schadet der Demokratie und zementiert die Macht. Daran hat sich seit der DDR nichts geändert. Kein Staat überwacht seine Bevölkerung zu deren Wohle, sondern zur Sicherung des Fortbestandes. Das mag in einer Diktatur (des Proletariats) auch irgendwie Sinn machen. Aber wie ist es in der Demokratie? Kann es einen Staatsschutz überhaupt geben und was schützt er vor wem ? Worin besteht der Unterschied zur Stasi ? Stellen sie sich vor, ein Gesetz, zum Beispiel zur Bankenrettung, erzürnt die Bevölkerung derart, dass es Massendemonstrationen gibt, die darin gipfeln, den Bundestag zu stürmen und die Regierung abzusetzen. Was würde ihrer Meinung nach passieren? Denken sie darüber nach. Jeder weiß genau, dass die DDR eine Diktatur war, aber wann hört Demokratie auf oder wann beginnt sie? Ja, dieses Mal wird wieder alles ganz anders, anders als wir es wollen. Politik ist Marktwirtschaft: der Billigste regiert, nicht der Beste.
Dienstag, Juni 16, 2009
Antwort der Landesdirektion Leipzig auf Anfrage zu CBL
mit Schreiben vom 26.04.2009 stellte Sie eine Reihe von Fragen zu den CBL Verträgen der Stadt Leipzig. Im Wesentlichen betreffen diese Fragen die nachfolgend genannten Themenbereiche und werden wie folgt beantwortet.
-Frage zu Beteiligung des Sächsischen Staatsministerium des Inneren
Das Sächsische Staatsministerium des Inneren hat zur Frage der Zulässigkeit von US Cross Border Leasing Verträgen die als Anlage in Kopie beigefügte Verwaltungsvorschrift VwV CBL erlassen. Außerdem stand das damalige Regierungspräsidium bei der Beurteilung der Zulässigkeit der US Cross Border Leasing Verträgen der Stadt Leipzig im intensiven Kontakt mit dem Sächsischen Staatsministerium des Inneren.
-Frage zur Vereinbarkeit mit der SächsGemO und BGB
Das damalige Regierungspräsidium hat die Verträge entsprechend seiner Zuständigkeit aus- schließlich auf ihre Vereinbarkeit mit der SächsGemO hin geprüft. Schwerpunkt der Prüfung war die Frage, ob das vermietete Anlagevermögen, also die Klinikgebäude des Städtischen Klinikums St. Georg, das Schienennetz der Verkehrsbetriebe und das Trinkwassernetz der Kommunalen Wasserwerke Leipzig zur Aufgabenerfüllung,also zur medizinischen Versorgung, zum öffentlichen Personennahverkehr bzw. zur Trinkwasserversorgung, trotz Vermietung an die US Investoren uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Das ist der Fall, da das vermietete Anlagevermögen gleich wieder zurück gemietet wurde. Weiter wurde geprüft, ob für die Stadt Leipzig ein Risiko wegen der möglichen Änderung des Steuerrechts der USA oder der Beurteilung der steuerrechtlichen Zulässigkeit durch die Steuerbehörden der USA besteht. Das Ergebnis war, dass dieses Risiko bei den US-Investoren liegt. Die Verträge unterliegen amerikanischem Recht, das BGB ist daher nicht anwendbar. Sie sind in englischer Sprache verfasst. Der Gerichtsstand liegt in den USA. Es ist im internationalen Privatrecht unter Vertragspartnern aus zwei Ländern normal, dass man sich vereinbart, welches Recht Anwendung findet und in welcher Muttersprache welches Vertragspartners die Verträge geschrieben werden sollen. Zur Beratung der Stadt Leipzig waren immer amerikanische Anwälte tätig, die sowohl der Muttersprache als auch des amerikanischen Rechts ausreichend mächtig waren. Zu den wesentlichen Vertraglichen Regelungen, die für das damalige Regierungspräsidium wichtig waren, wurden Übersetzungen angefertigt. Es ist im internationalen Vertragsrecht auch normal, den Gerichtsstand zu vereinbaren. Deutsche Gerichte sind nur dann automatisch zuständig, wenn beide Vertragspartner den Wohn-, Dienst- oder Geschäftssitz in Deutschland haben. Der Umstand, dass die Verträge amerikanischem Recht unterliegen und dass das BGB daher nicht anwendbar ist, ist hauptsächlich in Bezug auf die Laufzeit des sog. Hauptmietvertrages von Bedeutung. Nach amerikanischem Recht können bei Mietverträgen Vertragslaufzeiten von 99 Jahren ohne Kündigungsmöglichkeit vereinbart werden, nach §544 BGB sind derartige Verträge bis max. 30 Jahre zulässig. Es wurde aber mit Rücksicht darauf, dass derartige lange Vertragslaufzeiten nach BGB nicht zulässig sind, bei allen US Cross Border Leasing Verträgen die vertragliche Möglichkeit eingeräumt, den Hauptmietvertrag nach ca. 30 zu beenden (vgl. Sie die Beschreibung dieser Beendigungsoption im Abschn. 5.5.der VwV CBL). Damit besteht einer dem BGB angenäherte Rechtslage.Die dem amerikanischem Recht unterliegenden Verträge sind daher nicht nachteiliger als dem BGB unterliegende Verträge.
-Zur Zulässigkeit von Änderungen kurz vor Vertragsabschluss
Es war bei den US Cross Border Leasing Verträgen üblich, dass es kurz vor Vertragsabschluss noch zu unwesentlichen Änderungen kam. Diese wurden toleriert, soweit die den Stadtratsbeschlüssen bzw. den Genehmigungen des Regierungspräsidiums zu Grunde liegenden Entscheidungsgrundlagen nicht berührt wurden. So wird es auch vom Sächsischen Staatsministerium des Innern im Abschnitt 6.1 der VwV CBL gesehen (vgl. Sie die beigefügte Kopie).
-zu den Betreiberkosten
Die Betreiberkosten trägt immer der, der das Anlagevermögen nutzt. Das sind demzufolge die Stadt Leipzig und die Kommunalen Unternehmen, also die St. Georg GmbH, die LVB GmbH bzw. Die KWL GmbH. Zur Bestreitung dieser Betreiberkosten erzielen die Kommunalen Unternehmen auch die Einnahmen aus der Erbringung der Leistung der medizinischen Vorsorge, des öffentlichen Personenverkehrs bzw. der Trinkwasserversorgung. Das wäre auch so, wenn das Anlagevermögen nicht an US- Investoren vermietet worden wäre. Die US Cross Border Leasing Verträge haben sich auf das Bestehen von Betreiberkosten demzufolge in keiner Weise ausgewirkt. Es war demzufolge nicht nötig, bei der Beurteilung der Zulässigkeit von US Cross Border Leasing Verträgen die Betreiberkosten zu berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüßen
Tischer Referent
Montag, Mai 18, 2009
Anfrage zu den CBL-Verträgen der Stadt Leipzig
Landesdirektion Leipzig
Postfach 101364
04013 Leipzig
Betreff: Anfrage zu den CBL- Verträgen der Stadt Leipzig
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe auf meine Einwohneranfrage zu CBL in der Ratsversammlung die Antwort erhalten, dass die CBL Verträge von der Rechtsaufsichtsbehörde überprüft wurden und kein Verstoß gegen die Sächsische Gemeindeordnung vorliegt. Mich würde interessieren, ob das Staatsministerium des Inneren betreffend des §83 der SächsGemO eine Ausnahme zugelassen hat. Des weiteren hätte ich gerne gewusst, ob Ihre Behörde die Überprüfung der CBL Verträge allein vorgenommen hat oder ob es eine Rückversicherung beim Staatsministerium des Inneren gab. Nach meiner Auffassung sind die CBL Verträge Scheingeschäfte nach BGB und nach deutschem Recht ungültig und sittenwidrig, oder sie sind ein Verstoß gegen die SächsGemO. Unter welchen Gesichtspunkten wurden die CBL Verträge genehmigt und hatte Ihre Behörde vom vereinbarten Gerichtsort New York Kenntnis? Nach Aussagen der Presse wurden bei den CBL Verträgen in letzter Minute Änderungen vorgenommen. Hatte ihre Behörde Kenntnis davon und wurden diese überprüft ? War es rechtlich überhaupt zulässig, dass Herr Kaminski geänderte Verträge unterschreibt? Nach Ansicht einiger Experten waren die CBL Geschäfte von Anfang an ein Verlustgeschäft für die Kommunen wegen der anfallenden Betreiberkosten, die über die lange Laufzeit den „Gewinn“ auffressen, übrig bleibt ein nicht einschätzbares Risiko. Wurde eine Bewertung der Betreiberkosten vorgenommen ? Wurde eine Abwägung der Risiken nach amerikanischen Recht vorgenommen oder ist es wahr, dass die Verträge nicht übersetzt wurden und die Abstimmung und Genehmigung in Unkenntnis der Vertragsinhalte geschah?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Teichmann Leipzig, den 26.04.2009
CBL-Beschaffungskriminalität der Kapitalsüchtigen
Waren die CBL Verträge zur Zeit ihres Abschlusses nicht im Bewusstsein der Bevölkerung, wird jetzt zumindest darüber geredet. Einige wenige machen auf die Ungeheuerlichkeiten aufmerksam und zeigen die drohenden Risiken für die Kommunen auf. Die Verträge werden erklärt und vereinzelt der Versuch unternommen, sie rechtlich zu bewerten. Man liest, dass es nicht um den Steuervorteil ging, sondern vor allem um Zinswetten und Spekulation. Was man nicht findet, ist eine Betrachtung des Ganzen und was es über diese Gesellschaft aussagt. Moralisch gesehen sind die CBL Geschäfte in höchstem Maße verwerflich und sie wurden von Leuten abgeschlossen und genehmigt, die dem kleinen Bürger ins Gewissen reden, der seine Haushaltskasse mit Schwarzarbeit aufbessert. Der kleine Harz-IV-Empfänger soll erkennen, dass er mit Schwarzarbeit der Gesellschaft schadet und damit sich selbst. Aber Politiker sehen sich nicht als Verteidiger des amerikanischen Steuerzahlers und nehmen die Gefährdung öffentlicher Haushalte in Kauf. Es gibt sogar Kommunalpolitiker, ich habe leider vergessen wo, die ihr Tun damit rechtfertigen, etwas gegen den Irakkrieg getan zu haben, denn jeder Dollar, der dem amerikanischen Fiskus fehlt, führt zu einem früheren Ende des Krieges. Man kann sich auch Schwarzarbeit schön malen, sie fördert die Binnennachfrage, doch deshalb ist sie nicht die Lösung der Probleme. Streng genommen, hätte es nie zum Abschluss dieser Verträge kommen dürfen. Die Gemeinde- und Stadträte hätten nicht zustimmen dürfen, die Oberbürgermeister hätten die Beschlüsse wegen Rechtswidrigkeit verhindern und die Rechtsaufsichtsbehörde ihre Zustimmung verweigern müssen. Und trotz alle dem gibt es die Verträge. Ich habe von keinem Untersuchungsausschuss gelesen, der die rechtliche Bewertung durchführt und nach Verantwortlichkeiten sucht. Ich habe auch noch von keiner Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gehört. Die CBL Verträge sind kein kommunales Problem, wie es gerne dargestellt wird. Auch Unternehmen mit Bundesbeteiligung haben CBL abgeschlossen und Landesbanken sind daran beteiligt. Wenn so etwas nur in Italien vorgekommen wäre, spräche man von mafiösen Strukturen, in Deutschland redet man sich Wirtschaftskriminalität schön. Die Krise hat dafür gesorgt, dass diese Geschäfte auffliegen und Politiker nach der Ächtung von Steueroasen schreien. Wenn man darüber nachdenkt, müsste einiges klar werden. Ich bin kein intelligenter Mensch mit höherem Bildungsabschluss, lese nicht gerne, habe eine Rechtschreibschwäche und lasse korrigieren was ich schreibe. Dass uns die CBL Verträge auf die Füße fallen, war mir klar, als ich davon erfuhr. Das ist nun schon sechs Jahre her. Das Beispiel Aktenaffäre und kriminelle Machenschaften in Sachsen zeigt, welche Aufklärung zu erwarten ist. Wenn untersucht wird, dann werden Zeugen zu Tätern gemacht. Ob man hinter den diversen Verflechtungen mafiöse Strukturen sehen will oder nicht, geben tut sie es, nur nennt man es in Deutschland Beziehungen. Aus Beziehungen werden Abhängigkeiten und so etwas nenne ich: mafiöse Strukturen. Die Verflechtungen von Unternehmen, Presse und Politik sind so tief greifend, dass es eigentlich keine freie Entscheidung mehr gibt. Die Demokratie existiert nur auf dem Papier. Alle Anstrengungen, die dem kleinen Mann helfen, haben keine Aussicht auf Erfolg, weil der „Steuerzahler“ belastet wird. Alles, was zur Verbesserung der Zahlungsmoral betrieben wurde, um kleinen Unternehmen zu helfen, wird halbherzig betrieben, da kein Geld vorhanden ist. Jetzt sprudeln die Milliarden zur „Rettung der Arbeitsplätze“. Bezahlen muss es der Steuerzahler, dem man sonst keine Kosten zumuten kann, wenn es zu seinem Vorteil wäre. Die Macht geht nicht vom Volk aus, sondern vom Geld. Die CBL Verträge zeigen dies wieder sehr deutlich. Die Verflechtungen sind so komplex und reichen weiter, als man zu denken bereit ist. Dass die Zeit des Öls abläuft, wissen wir und dass mit alternativen Energiequellen auch Abhängigkeiten abgebaut werden, ist auch klar. Man versucht Abhängigkeiten aufrecht zu erhalten und neu zu schaffen, sei es bei Nahrungsmitteln oder Gesundheit mit Gentechnik und finanziellen Abhängigkeiten. Die CBL Verträge waren auch keine Wohltätigkeit und wer weiß, wozu es geführt hätte, wenn es in Amerika nicht einen Politikwechsel gegeben hätte. Verteilungskämpfe wird es früher oder später geben, es sei denn, wir überwinden das kapitalistische System. Alles hängt irgendwie zusammen: von CBL , Krise, Abflugroute bis Schulneubau. Vieles ist schwer zu erkennen, aber eines ist doch ganz einfach. Politiker sitzen in den Vorständen aller großer Unternehmen, doch sie haben angeblich keinen Einfluss. Sie treten für Gerechtigkeit, gegen Hunger und Verfolgung ein und das weltweit. Warum hat sich niemand für den amerikanischen Steuerzahler eingesetzt? Wenn man die Krise vorausgesehen hätte, wäre der amerikanische Steuerzahler der Politik nicht gleichgültig gewesen. Die Verluste wären ohne Krise schleichend gekommen und wir hätten nichts davon erfahren. Für die Gründe des Desasters gibt es noch nicht einmal einen der beliebten Untersuchungsausschüsse. Aber eigentlich ist es doch egal, ob es Unfähigkeit, Dienstpflichtverletzung. Korruption oder Bestechlichkeit war. Es besteht akuter Handlungsbedarf für Veränderungen. Die Ausrede fürs Nichtstun ist leider immer die gleiche: es wird zu teuer und kann dem Steuerzahler nicht zugemutet werden. Da ist auch kein Geld für einen Schulneubau vorhanden, zu dem man sich vertraglich verpflichtet hat. Und wer auf sein Recht beharrt, wird auch noch dafür angeprangert. Was will man von einer Politik erwarten, in der es nicht möglich ist, per Volksentscheid direkt Einfluss auf Bundespolitik zu nehmen. Die direkte Demokratie gibt es nicht und bevor sich ein Politiker an Versprechen hält, geht ein Kamel durch ein Nadelöhr. Wie will man Ehrlichkeit erreichen. Politiker werden nicht ehrlich und in einem Wahljahr erst recht nicht. Wenn man die Möglichkeit hat zu wählen, muss man sich auch die Mühe machen zu hinterfragen. „Wählen sie was sie wollen aber nicht SPD“. Diese Plakate hängen in Arztpraxen und sind eine neue Art des Wahlkampfs. Wir haben eine große Koalition und demnach macht es keinen Sinn, nur einen Partner für etwas verantwortlich machen zu wollen. Die Presse wird die Partei ins rechte Licht rücken, die billiger zu haben ist und wir werden sie wählen und uns anschließend beschweren, weil Versprechen nicht gehalten werden und alles schlimmer wird. Vor einem Systemwechsel haben wir Angst, weil wir ja dann die DDR wieder bekommen. Liebe Leute: Erich ist tot und es ist nicht möglich, die DDR eins zu eins wiederzubeleben, genauso wenig, wie die alte BRD, die wird Stück für Stück und Tag für Tag demontiert. Leider gibt es keine regierungsfähige Partei, mit der man einen Systemwechsel vollziehen könnte. Es gibt aber kleine Parteien, mit denen man den „Verfall“ bremsen kann. Frust hin oder her, wählen fordert etwas Zeit, auch wenn ich noch nicht weiß, was ich wählen werde, ich werde gehen. Kopf hoch, es ist gar nicht so schlecht. Wir haben ein mittleres Jahr (schlechter als das letzte, aber besser als das kommende). Man kann sich alles schön reden und Schönredner haben wir genug. Hin und wieder kommen aus Bürgerinitiativen oder anderen Interessenvertretungen Leute, bei denen man die Hoffnung hat, sie könnten etwas bewegen. Dann kommt die Kandidatur für ein politisches Amt und wir haben einen Schönredner mehr. Wir leben in einer Wissensgesellschaft, aber dazugelernt haben wir nichts. Es reicht zwar nicht mehr, die Vergebung der Sünden zu versprechen, aber wenn es noch Sammelpunkte dazu gibt, sind wir dabei. So ist es möglich, an altem festzuhalten und Denkfehler nicht zu korrigieren. So können Politiker weiter ihre Diäten erhöhen, um ihre Unabhängigkeit zu garantieren, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Je mehr man hat, desto abhängiger wird man. Der unabhängigste Mensch ist der Bettler oder, bei uns, der Harz IV Empfänger. Den sucht man im Bundestag aber vergebens. Ohne unabhängige Politiker wird es nie eine richtige Aufklärung von CBL und Krise geben und es wird sich nichts ändern.
Montag, März 30, 2009
Conficker
Ausmaß, welches wir genauso abschätzen können wie Conficker. Vielleicht hängt beides zusammen. Dass das Internet auch Bedrohung sein kann, müsste jedem klar sein. In China kann man das Internet deshalb auch nur eingeschränkt nutzen. Möglicherweise ist der Wurm eine Möglichkeit, das Internet gezielt lahm zu legen, wenn man die Verbreitung von Nachrichten verhindern will. Wir sind von Internet und Computern abhängig und ich möchte wetten, dass viele Geheimdienste versuchen, das Internet zu beherrschen .Wenn Conficker von einer Privatperson stammt, kann er sich auf einen tollen Job freuen, vorausgesetzt man erwischt ihn.
Sonntag, März 29, 2009
Cross-Border-Leasing
Bei gerichtlichen Streitigkeiten muss ein -Gerichtskostenvorschuss-bezahlt werden, der sich nach dem Streitwert richtet. Sie müssen als Geprellter erst Geld bezahlen, damit ihre Klage bearbeitet wird. Bis zur Verhandlung vergeht aber schon einmal ein halbes Jahr. Geht der Beklagte in Widerspruch, können wieder mehrere Monate vergehen. In guten Zeiten vergingen schon mal 1 1/2 Jahre bis zum Urteil. Dann geht keine Zahlung ein und man schickt den Gerichtsvollzieher. Dann sind die Beklagten entweder verzogen oder sie legen den Offenbarungseid ab, weil alles der Frau gehört. Das ist der Fall, wo man leer ausgeht und man bezahlt auch noch den Gerichtsvollzieher. Sollte der Staat die Gerichtskosten vorschießen, müsste in diesem Fall der Steuerzahler für die Gerichtskosten eintreten. Allerdings hat der Staat ganz andere Möglichkeiten, Geld einzutreiben, als der Bürger, der dem Gerichtsvollzieher sagen muss, wo etwas zu holen ist. Oft ist es aber so, dass man kein Geld hat, um die Klage einzureichen oder es vergeht viel kostbare Zeit, bis man das Geld aufgebracht hat. Viele kleine Unternehmen werden auf diese Art und Weise ruiniert, aber denen hilft keiner.