Sonntag, März 30, 2008

Werbungslügen und Politik

Wer das Leben begreifen will, muss Fragen stellen. Viele von uns machen dies nicht mehr, weil sie der Meinung sind, dass sie in den Medien Antworten von kompetenteren Personen bekommen und sich nicht lächerlich machen wollen, indem sie blöde Fragen stellen. Wir überlassen Politikern und Wirtschaftsgelehrten unsere Zukunft, weil wir weiß gemacht bekommen, die Zusammenhänge nicht richtig verstehen zu können. Nachdem die Links-Partei auch im Westen angekommen ist, überlegen die Manager und Wirtschaftsbosse, wie man das Vertrauen in die Marktwirtschaft wieder stärken kann und die Leute davon überzeugt, dass der Mindestlohn Arbeitsplätze vernichtet. Wir werden wieder einige Werbeaktionen a la „Du bist Deutschland“ über uns ergehen lassen müssen und sie werden auch wieder in der „Geiz ist Geil“ Mentalität gewisse Erfolge bringen. Was aber jeder in seinem Innersten weiß, lässt sich dadurch nicht verdrängen. Es gibt keine „gute“ Werbung, sondern Werbung ist die Widerspiegelung eines Verdrängungsprozesses. Ein ehrliches Produkt braucht keine Werbung. Eine Mogelpackung muss beworben werden, damit wir nicht erkennen, dass vieles einfach besser ist. Seit über 60 Jahren wird Wäsche immer weißer, da müsste man sich fragen, wie sind unsere Großeltern nur rumgelaufen. Aber das fragen sie sich natürlich nicht. Jeder weiß, dass Werbung nur dem Verkauf dient und trotz alle dem blenden wir aus, dass wir übervorteilt werden. Die Lernfähigkeit, die jeder Mensch besitzt, wird auf eine eigentümliche Art und Weise ausgeschaltet. Wie Werbung funktioniert und sich in unser Hirn einschleicht, wissen wir und sind trotzdem nicht bereit, daraus zu lernen. Genauso wissen wir, dass die Werbung schon lange in der Politik Einzug gehalten und die politischen Inhalte verdrängt hat. Wir alle wissen es, bewusst oder unbewusst. Die Konsequenz ist nur nicht verständlich. Die einen wählen nicht mehr, andere versuchen, das geringere Übel zu wählen oder geben ihrem Protest Ausdruck. Nur ein kleiner Teil wählt noch aus Überzeugung. Schauen sie sich einmal die Wahlbeteiligungen an und es wird klar, dass es jederzeit möglich wäre, dass eine neue politiche Kraft die absolute Mehrheit erreichen könnte, wenn sie ein klares Konzept hat. Das wird fast unmöglich, weil wir der Werbung des Kapitals glauben wollen und so wird die Wäsche auch in Zukunft immer weißer werden und wer noch mit Kernseife und der Hand wäscht, unterscheidet sich vielleicht nicht äußerlich von den anderen, aber er fühlt sich auf jeden Fall schmutziger.

"Vor Gericht und auf hoher See ist alles in Gottes Hand"

Leserbrief zum Mannesmann Prozess


Wenn von der Vermittlung von Grundwerten gesprochen wird, gehört das was der Bürger unter Gerechtigkeit versteht offensichtlich nicht dazu. Der Paragraph 153a sorgt nicht das erste Mal in seiner Anwendung für einen bitteren Beigeschmack. Wenn ich von begrenzten Ressourcen der Gerichtsbarkeit und vom öffentlichen Interesse höre, würde ich gerne lachen wenn ich nur könnte. „Rechtsprechung“ ist Politik, was bedeutet, dass es sie nicht gibt. Gerechtigkeit darf man vor Gericht nicht erwarten, sondern ein Urteil, was im Namen des Volkes gesprochen wird. Das Volk würde aber oft anders entscheiden. Wenn man das Rechtsempfinden derart verletzt, braucht man sich nicht wundern, wenn es tausende ihren großen Vorbildern gleich tun. Die Kleinen werden zwar „gehängt“, aber man kann nicht alle erwischen. Was bleibt ist ein enormer Schaden, der immer größer werden wird, solange Ehre, Anstand und Gerechtigkeit nichts mehr wert sind. Vor zwei Generationen wäre Herr Ackermann auch ohne Prozess mit Schande beladen ruiniert gewesen und hätte sich möglicherweise sogar aufgehängt. Das Einfache richtig oder falsch gibt es heute nicht mehr, sondern viele feine Abstufungen. Mundraub im Supermarkt ist falsch, Millionen veruntreuen schon weniger. Bleibt zu hoffen, dass eines Tages Millionen von Angeklagten genauso viel Spaß vor Gericht haben wie Herr Ackermann. Ich konnte bis jetzt leider nicht einmal als Kläger lachen.

Patriotismus-Papier und Bundeswehr Einsatz

Was ist das? Zuerst könnte man an DM Scheine denken. Dem ist aber nicht so, sondern es handelt sich um ein Papier, mit munter aufgereihtem Wortwerk, in dem es wohl um eigene Identität geht Im Interview mit der LVZ benutzt Herr Rößler Vokabeln wie: Patriot, Nationalismus, konservativ und Vision. Schlägt man im Duden nach, so findet man bei Patriot (der für sein Vaterland eintritt) Nationalismus (übertriebenes Nationalbewusstsein) konservativ (am Überlieferten orientierte Einstellung, auf Erhalt der bestehenden Ordnung gerichtete Haltung) Vision (Erscheinung, Traumbild, Zukunftsentwurf). In letzter Zeit habe ich öfter den Eindruck, dass Politiker im Sprachgebrauch einige Defizite aufweisen und nicht nur, wenn es Ausflüge ins Tierreich gibt. Was ist denn konservative Erneuerung oder eine konservative, wertorientierte, patriotische Volkspartei mit hohem sozialem Anspruch. Das klingt irgendwie beruhigend, die Frage ist nur, für wen. Die CDU will konservativ nichts ändern, patriotisch viel für ihr Land tun. Das mit dem hohen sozialen Anspruch verstehe ich noch nicht. Während ich darüber nachdenke, drängt sich schon die nächste Frage auf. Was ist ein konservativer Patriot und was hat Herr Rößler mit eigener Identität gemeint. Wie gliedert man eigene Identität auf? In vor und nach 1945 oder in Ost und West? Was mit Vision gemeint war, weiß ich jetzt (Duden, siehe oben): Traumbild. Wie wäre es denn mit: patriotischer Visionär, das klingt besser als Versager von Morgen. Politiker bewegen sich so langsam wie Schnecken (kleiner Ausflug ins Tierreich, zurzeit sehr beliebt) immer dem Geruch nach in Richtung Essbaren und bei Anzeichen von Gefahr sind sie schwups im Haus verschwunden. Wenn sich die Schnecke dann auf einmal so schnell bewegt, dass man sie nach kurzem Wegsehen aus den Augen verliert, hat sie ein höheres Wesen umgesetzt oder sie wurde gefressen. Die schnelle Einigkeit über den Inlandeinsatz der Bundeswehr zur Terrorismusbekämpfung und das genauso schnelle dementieren wirft dahingehend bei mir Fragen auf. Gibt es nicht gute Gründe, dass die Bundeswehr nicht im Inland eingesetzt werden darf. Vielleicht denke ich als Ossi anders über Demokratie, aber mir gefällt nicht, dass man im Zusammenhang mit rechten Aufmärschen Hand an das Demonstrationsrecht legen will, genauso wenig, wie El Kaida Anschläge als Rechtfertigung für Bundeswehreinsätze im Inland zu nutzen. Man hat Angst vor Krawallen wie in Frankreich, aber wer sagt, dass die Armee nicht auch friedlichen Demonstranten gegenüberstehen wird? Die Frage ist doch, wann ist man ein Terrorist? 1989 waren das in den Augen der DDR Regierung hundert tausende, dann waren sie Helden und Patrioten und jetzt sind sie Parasiten. Wie man so zu einer Identität kommen will ist mir schleierhaft. Ich bin gegen den Einsatz der Bundeswehr im Inland und mir ist egal, was ich damit bin. Das ändert sich ja eh ständig. Die eigene Identität ist mir wichtiger.

Klimakatatrophe

Wenn wir der Politik und ihren mit Forschungsaufträgen beauftragten Wissenschaftlern glauben dürfen, steht uns eine klimatische Katastrophe bevor und man ist sich sicher, dass der Mensch der Auslöser ist. Deshalb setzt man alles daran, uns ins Gedächtnis zu bringen, welche hohe Verantwortung wir haben, vor allem für die folgenden Generationen. Deshalb gibt es die Ökosteuer, die Wärmeschutzverordnung, höhere KFZ Steuern für Dreckschleudern und bald Umweltzonen in den Städten. Wenn es darum geht, für fünf Minuten das Licht auszustellen, ist die Politik auch gerne dabei. Wenn es darum geht Gesetze durchzusetzen, schafft man sich schnell Ausnahmeregeln. Polizei, Feuerwehr und Armee dürfen ihre Dreckschleudern wegen der angespannten Haushaltslage weiter fahren. Die meisten der öffentlichen Gebäude entsprechen nicht der Wärmeschutzverordnung, aber der kleine Mann soll wieder bluten. Wenn wenigstens ehrbare Absichten hinter der ganzen Debatte stecken würden. Es geht aber nicht um die Umwelt, sondern um Profit. Nehmen Sie doch einmal einen Golf 1 und einen Golf 5. Die „Verbesserung“ beim Preis ist offensichtlich, jedoch beim Benzinverbrauch hat sich nichts getan. Jetzt kann man sich einreden lassen, die neuen Modelle verbrennen den Kraftstoff viel umweltfreundlicher. Aber es ist viel umweltfreundlicher, ein Auto länger zu fahren und damit Rohstoffe zu sparen, zumal bei den heutigen Modellen schon bei der Produktion viel mehr CO² entsteht, da sie x-mal um den Globus gekarrt werden, bis sie dann endlich beim Kunden landen. Wer etwas für die Umwelt tun will bremst den Konsum und fördert in nicht. Das ist aber nicht im Interesse der Industrie. Dass diese Zusammenhänge nicht zu deutlich werden, wehrt man sich gegen die Offenlegung der Nebeneinkünfte. Sonnst würde möglicherweise der eine oder andere begreifen, warum es einfacher ist, den Zusammenhang der globalen Erwärmung mit dem Menschen herzustellen, als Krebsfällen mit einem Atomkraftwerk oder eine Krankheit mit der Berufsausübung. Wenn es nicht genügt, dass Wäsche noch weiser wird, 64 in 1 Ihr Geschirr spült, dann muss die Politik der Industrie unter die Arme greifen.

Ich wünsche Ihnen fröhliche Weihnachten und ein konsumreiches neues Jahr.

Dienstag, März 25, 2008

Steuersünder und Landesbank

Die Emotionen der Bevölkerung beim bekannt werden von den jüngsten Steuervergehen dürften im großen und ganzen gleich sein. Wut und etwas Genugtuung, dass es jetzt auch mal den Großen an den Kragen geht. Politiker melden sich zu Wort und stellen die Manager an den Pranger. Es wird davon gesprochen, dass es diesmal wohl auch Haftstrafen geben wird, da die Ermittlungsbehörden nicht auf die Mithilfe der Angeklagten angewiesen seien. „Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“. Jeder kennt das Sprichwort. Sollte diese Weisheit ihre Gültigkeit verlieren? Ich denke nicht. Wenn man darüber nachdenkt, werfen sich die eine oder andere Frage auf. Seit wann besitzt der BND die Informationen über prominente Steuersünder? Warum wird jetzt mit viel Öffentlichkeit und nicht im Stillen ermittelt? Die Antwort ist so einfach, dass sie sich jeder selber geben kann. Die Großen sind in Wahrheit kleine Fische. Die großen Fische haben Milliarden Steuergelder auf dem Gewissen. Das, was wir jetzt erleben, ist der Versuch, die Bevölkerung zu beruhigen und nicht noch mehr gegen das deutsche Steuer- und Abgabensystem aufzubringen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten, da das Desaster der Landesbanken durch globale Folgen noch nicht absehbar ist. Wer geopfert wird, hängt also von der Weltwirtschaft ab und wir wollten schon an Gerechtigkeit glauben.

Waffenhandel

Friedliche Waffen?


Denkt man 15 Jahre zurück und stellt sich vor, ein Deutscher Bundeskanzler hätte Waffen nach China liefern wollen. Was wäre wohl mit ihm passiert? In Zeiten des kalten Krieges musste man sich schon vorsehen, nur mit der anderen Seite zu reden. Übermäßige Freundlichkeit oder etwa das Befürworten von Waffenlieferungen wären politischer Selbstmord gewesen. Während die „Gräueltaten des SED Regimes“ gerne in Erinnerung gerufen werden, setzt anderseits kollektive Vergesslichkeit ein. Das Freund-Feind Bild hat sich auf eigenartige Weise verändert. 45 Jahre stellte es kein Problem dar, alte Nazis im Staatsdienst zu beschäftigen und man bediente sich auch gerne rechter Kameradschaften, um die Verachtung des Sozialismus deutlich zu machen .Werden die alten Parolen nicht mehr benötigt, ist es auch mit der Toleranz vorbei. Courage zeigen nennt man das jetzt. Dass in der Politik mit zweierlei Maß gemessen wird, war noch nie deutlicher wie jetzt. Auf der einen Seite prangert man Menschenrechtsverletzungen der SED an und bringt gerne eine neue Partei damit in Zusammenhang, auf der anderen Seite verschließt man die Augen vor einem Vielfachen dessen, was in der DDR geschah, obwohl es auch heute noch chinesischer Alltag ist. Was aber veranlasst Gerhard Schröder zu derartigem Tun? Pure wirtschaftliche Not. Man hat sich derart verzettelt, dass es kein Zurück mehr gibt. Das Kartenhaus droht zusammen zu stürzen. Anderen Ortes führt man in solchen Situationen Krieg. Wir verkaufen Waffen, obwohl niemand genau weiß, gegen wen die Waffen einmal gerichtet werden! Der Waffenhandel ist das schmutzigste Geschäft was es gibt. Vom deutschen Boden gingen zwei Weltkriege aus, die Millionen Menschenopfer fanden. Dass so etwas nicht wieder passieren darf, darin ist man sich einig, allerdings scheint man das nur auf den Nationalsozialismus zu reduzieren. Der exportierte Tod in Form von Waffen gehört nicht mehr zur geschichtlichen Verantwortung. Marktanteile scheinen wichtiger wie Verantwortungsbewusstsein. Der Tod, auch deutscher Soldaten, durch deutsche Waffen wird in Kauf genommen. Courage zeigen ist etwas anderes. Wenn eine Sozialdemokratische Partei eigene Ideale verrät und derartig weit von ihren Wurzeln agiert, ist es infam, anderen Parteien keine Weiterentwicklung eingestehen zu wollen..



Montag, März 24, 2008

Familienpolitik

Nachdem sich Politiker in der Wirtschaftsförderung verdient gemacht haben und es jetzt mit 5 Millionen Arbeitslosen bergauf geht, hat man die Familienpolitik als Herzensangelegenheit entdeckt. Familienförderung hat es seit dem Krieg aber nicht gegeben und daran ändert sich auch nichts, wenn man Geld aus der rechten Tasche in die linke tut. Nach dem Krieg wurde die Familie nicht gefördert und Frauen, die im Produktionsprozess gebraucht wurden, blieben zu Hause. Das Geld, was in der Familienförderung gut aufgehoben gewesen wäre, gab man für Gastarbeiter aus. Zusätzlich vernachlässigte man die Integration der Gastarbeiter und ihrer Familien. Diese Fehler führten zu den jetzigen Problemen und der Überforderung der Sozialsysteme. Seit Jahren fährt man finanzielle Zuwendungen zurück und verkauft es als Verbesserung. Wir hören immer von der steuerlichen Absetzbarkeit. Dies ist aber keine Verbesserung gegenüber der Direktzahlung. Erstens gibt nicht jeder eine Steuererklärung ab. Zweitens wissen die wenigsten, was wann und wo abgesetzt werden kann, und letzt endlich kann man nicht mehr absetzen, als man bezahlt. Die steuerliche Absetzbarkeit wird wohl wissend deshalb gewählt, weil ein Großteil dies nicht kann oder aus Bequemlichkeit nicht macht. Wenn die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten schon das Einbringen von Herzblut ist, dann ist Erich sicher nicht an Krebs gestorben, sondern „verherzblutet". Das ganze ist die Familienförderung der Besserverdienenden, den Arbeitslosen und „Niedriglohnjobbern" nützt das ganze nichts. Dass Kinder in Armut leben müssen, wird mit Steuersparmöglichkeiten nicht verhindert. Ob unsere Besserverdienenden Kinder bekommen, wenn die damit verbundenen finanziellen Einbusen nicht so hoch sind, wage ich zu bezweifeln. Wer sein Leben auf Wohlstand ausrichtet, braucht keine Kinder, sondern höchstens einen Erben und den kann man ja auch mit 55 Jahren adoptieren. Es ist noch nicht lange her, als wir zu hören bekamen, dass die „Falschen" die Kinder bekommen. Es gibt aber keine falschen und richtigen Kinder, sondern nur falsche und richtige Förderung. Wenn es Sozialhilfeempfänger in der dritten Generation gibt, liegt das nicht (zwangsläufig) an den Eltern. In der DDR musste man schon selten dämlich sein, dass aus einem überhaupt nichts wurde. Heute reicht dafür schon oftmals die falsche Adresse. Wirkliche Familienförderung hat es in der DDR gegeben, für jeden direkt, ohne Steuererklärung. Hatten wir nicht auch Ossis in der Regierung, die wissen müssten, dass man es besser machen kann? Die DDR wurde wegen Mangel ruiniert, die BRD ruiniert sich wegen Überfluss. Sollte nicht etwas dazwischen möglich sein. Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren Kindern umgeht! Kinder sind Zukunft!! Deshalb muss Politik so ausgerichtet sein, dass Kinder auch Zukunft haben.

Kaos der Gesetzmäsigkeit

16 Jahre ist nun die Wende her und es gibt die erste ostdeutscheKanzlerin. Warum das so ist, darüber haben sicher die wenigsten nachgedacht. In einer schwierigen Zeit, in der es die wundersamsten Interpretationen gibt, gelogen wird ja nicht, schafft es eine Frau aus dem Tal der Jammerossis auf den Kanzlerstuhl und ein weiterer Ossi an die SPD Spitze. Viele werden sagen, die haben wir gewählt, weil es an der Zeit war. Falsch, sie denken nur, dass sie sie gewählt haben. Wenn etwas nicht mehr gekauft wird, bekommt es eine neue Verpackung, um den Anschein von etwas neuem zu erwecken, um Kauflust zu erzeugen, oder um den Preis-Ruf des originalen Markenproduktes nicht zu beschädigen. Alles folgt Gesetzmäßigkeiten, die, zugegebener Weise, nicht mehr berechenbar und verständlich erscheinen. Das liegt nicht daran, dass die Marktwirtschaft nicht berechenbar ist, sondern daran, dass eine sehr vorstellbare Menge von 793 Leuten, ein Vermögen von 2,6 Trillionen US Dollar besitzen. So unvorstellbar diese Summe ist, so unvorstellbar ist die Kaufkraft in materiellen Werten. Da man dieses Geld nicht für den Lebensunterhalt ausgeben kann, wird es für Manipulation der Macht eingesetzt. Wenn auch jetzt alles den Anschein hat, keinen Gesetzmäßigkeiten zu folgen, folgt es doch 2,6 Trillionen US Dollar. Alles ist käuflich, auch die Unkäuflichen, die der falschen Verpackung folgen, ohne es zu merken. Mann muss gar nicht so weit wie Wissenschaftler gehen, die herausgefunden haben, dass der Mensch eigentlich gar keinen freien Willen hat, sondern elektromagnetisch gesteuert ist. Das Gehirn kann nur verarbeiten, was es hört, sieht und riecht. Wie dies geschieht oder ob es vollständig ist, darüber macht sich niemand Gedanken. Computer sind von Natur aus dumm. Sie können nur, was ihnen eingegeben wird, das wird niemand bestreiten. Wenn der Mensch nur mit falschen Informationen gefüttert würde, wie kann er das erkennen? Politik und Lügen sind untrennbar miteinander verbunden. Die kleinen Wahlkampfschwindeleien kann fast jeder erkennen, wenn er denn will, die großen Sauerreien bleiben aber ewig im Dunklen, da sie darüber keine richtigen Informationen finden werden. Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen, so sagt der Volksmund. Richtiger wäre, die Großen hängen die Kleinen. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Wer das nicht vergisst, kann es weit bringen, auch wenn dann der Eindruck entsteht, man hat nicht mehr alle in der (Heimat)schachtel.

Sonntag, März 23, 2008

Kapitalismus und Mindestlohn

Ein neues Jahr beginnt und die kontroverse Diskussion über Mindestlöhne geht weiter. Sind Mindestlöhne gut oder schlecht für die Wirtschaft? Gutachten gibt es genug die das eine und das andere beweisen. Diskutiert wird es von denen, die keine Ahnung davon haben was es bedeutet, mit 600 € im Monat nach Hause zu gehen. Wenn Mindestlöhne gefordert werden, geht es nicht um die Lohnempfänger, sondern um die Sicherung von Gewinnen gegen eine drohende Konkurrenz. Es gibt keine Geschenke im Kapitalismus. Wenn Mindestlöhne in akzeptabler Höhe Zustimmung finden, dann geschied dies nicht im Interesse der Arbeitnehmer. Die Sicherung von Arbeitsplätzen ist es, die „christliche Gewerkschaften" dazu bewegt, Tarifverträge mit Löhnen von 4,81 € zu unterschreiben. Ohne die vielen gut gemeinten Argumente wiedergeben zu wollen: Menschenwürde gibt es nicht automatisch mit der Ausübung einer Tätigkeit, die nicht dafür ausreicht, Kindern Weihnachtsgeschenke oder eine Klassenfahrt zu bezahlen. Ich sage es noch einmal, es geht nicht um den Menschen, sondern um die Gewinne. Allerdings muss man einen Unterschied machen, bevor man alle Unternehmer über einen Kamm schert. Das, was man früher als Mittelstand bezeichnete und wo die meisten Arbeitsplätze geschaffen wurden, zahlen im Verhältnis zu Umsatz und Gewinn, gute Löhne. Diese Unternehmen würden auch nicht auf die Idee kommen, bei steigendem Umsatz und Gewinn Leute zu entlassen. Es gibt aber auch Firmen, die trotz Rekordgewinnen, Beschäftigte entlassen und das noch mit sozialer Verantwortung gegenüber den restlichen Beschäftigten rechtfertigen. Gerade in jenen Firmen, wo gerne von sozialer Verantwortung geredet wird, ist keiner bereit, Verantwortung zu übernehmen. Die Führungskräfte der Deutschen Wirtschaft sind mit goldenen Fallschirmen ausgerüstet, wen interessiert es da, ob man sich verspekuliert. Der Gewinn ist das Maß der Dinge und bezahlen tut ihn der kleine Arbeiter. Das wird leider ein böses Ende nehmen. Vor 3 Jahren bestand bei unserem Sohn der Wunsch, Berufsoffizier zu werden, um bessere Studienbedingungen und eine gesicherte Zukunft zu haben. Damals fiel ich aus allen Wolken und versuchte es mit aller Macht auszureden. Ein hochintelligenter Junge, der an jeder Universität hätte studieren können, will sich aus Zukunftsangst für den Bund entscheiden. Gott sei Dank studiert er jetzt im überfüllten Hörsaal und geht arbeiten, obwohl er damals nicht meine Meinung teilte, dass der Tag kommen wird, an dem er den Befehl ausführen muss, auf Menschen zu schießen. Unseren Gewinnoptimierern möchte ich aber mit auf den Weg geben: der Tag wird kommen, an dem die oberen Zehntausend den Schutz des Militärs benötigen. Einen Demokratischen Wechsel wird es nicht geben und eine Friedliche Revolution wird nur möglich sein, solange demokratische Grundrechte erhalten bleiben. Wenn es aber so weiter geht, wird es keine 20 Jahre dauern, bis das „Volk" mehr als einen Mindestlohn will. Der Anstoß zu einer Revolution wird sicher nicht vom Deutschen Boden ausgehen. Globalisierung bringt auch Probleme näher, als man sie vielleicht haben will. Vor vielen Jahren wollte man mich zum Eintritt in die SED mit dem Argument, Christen und Kommunisten sind sich gleich, sie wollen beide das gleiche, überreden. Die Wahrheit ist, es gibt weder richtige Christen noch Kommunisten. Der Mensch wird immer durch seine Gier von seinen Idealen abkommen. Da nichts so sicher ist wie die Gier, ist die Revolution so sicher wie der Tod. Die Frage ist nur wann. Dieser Umstand dürfte dem Kapital bewusst sein, denn das was man uns heute als Terorismusabwehr verkaufen will, dient nicht dem Schutz der Bevölkerung, sondern ist der Versuch, Machteinflüsse zu sichern. Warum beunruhigt es niemanden, wenn im Informationszeitalter niemand mehr gute Fragen stellt. Die freie Presse bestimmt über das öffentliche Interesse und niemand hinterfragt die Meldung. Die Wissenschaft forscht im Geiste von Macht und Reichtum und alle glauben, dass es zu unserem besten geschied, um uns vor den katastrophalen Folgen des Klimawandels zu schützen. Warum ist es aber möglich, dass im Zeitalter von Internet und gebildeten Bürgern derart vom Weg abgekommen werden kann. Die Bedeutung einer Nachricht hängt nicht nur vom Informationswert, sondern auch von der Erwartungshaltung des Empfängers ab. Diese Erwartungshaltung wird bewusst beeinflust und nimmt die Möglichkeit, mit Informationen objektiv umzugehen. Am Ende kann man sogar die Wahrheit sagen und es wird niemand glauben. Gier frist Hirn. das sind die wahren Probleme der Menschheit, denn wir folgen einer kleinen Gruppe mit dramatisch schrumpfender Hirnmasse und ärgern uns, dass wir nicht dazu gehören. Das ist der Weg ins verderben.