Dienstag, Mai 22, 2012

Das „Goldenes Mittelalter“ als Lösung der Finanzkrise?

Man liest in letzter Zeit immer öfter vom fließenden Geld als Lösung der
Finanzkrise. Bei keinem der Experten, die sich oft schon über Jahre oder
Jahrzehnte mit fließendem Geld beschäftigen, habe ich gehört, dass es
dies im Mittelalter bereits von 1150-1450 gegeben haben soll. Wenn wir
die meisten Stadtgründungen und Kirchenbauten einem zinsfreien
fließendem Geld verdanken, warum haben wir im Geschichtsunterricht
nichts davon gehört? Wenn ich das richtig verstanden habe, gab
Erzbischof Wichmann um 1150 Münzen aus, die zweimal im Jahr getauscht
werden mussten, um das Eintreiben der Steuern zu vereinfachen. Der
positive Effekt des fließenden Geldes auf die Stadtentwicklung war also
eher eine Nebenwirkung. Nun will ich nicht sofort glauben, was ich im
Internet lese, denn die Rückwärtssuche über Erzbischof Wichmann, die
Fugger usw. bringt keine eindeutigen Ergebnisse. Die Frage ist aber,
warum taucht das Thema auf der Internetseite der Freien Union und bei
wallstreet online auf. Wenn jemand vom goldenen Mittelalter berichtet,
in dem der Handwerker nur an 4 Tagen in der Woche arbeiten musste, von
wem würden sie diesen Bericht erwarten? Warum hat es 560 Jahre gedauert,
bis fließendes Geld wieder als Alternative gesehen wird? Wir befinden
uns in Zeiten großer Veränderungen, von denen niemand wissen kann, wie
sie ausfallen. Selbst wenn die öffentliche Meinung durch die Medien
stark beeinflusst wird, kann niemand mit Bestimmtheit sagen, wie wir
reagieren. Ich möchte an dieser Stelle einmal keine Meinung zum Goldenen
Mittelalter abgeben. Eine Meinung sollen sie sich selber bilden. Und
denken sie daran, im Handwerk und den Naturwissenschaften gibt es
Experten, im Geldwesen nicht. Hier reicht gesunder Menschenverstand.
Wenn sie an ihrem gesunden Verstand zweifeln, können sie sich das Thema
fließendes Geld für 48 € in der Arena in Leipzig von Experten näher
bringen lassen. Die Vorträge von Andreas Popp sind durchaus
unterhaltend. Wenn die Vorträge zum fließenden Geld sie nicht
überzeugen, machen sie gleich ein Termin für ein Seminar zur
Vermögenssicherung für 98 €. Auf den ersten Blick würde ich sagen die
Themen widersprechen sich aber ich bin ja auch kein Experte.



http://bayern.freieunion.de/text.php?s=print&id=24&key=94e6d43ea8681d9cec28ad9bd7befab8



http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1144509-1-10/goldenes-mittelalter-2-0-ein-weg-aus-der-krise

Montag, Mai 07, 2012

Wir müssen verrückt sein

Der Beginn von Fortschritt ist Wissensdurst , Zweifel und der Drang Grenzen zu überwinden. Es gibt aber zwei Arten von Fortschritt, den gewollten und den unerwünschten. Dass die Kirche den Fortschritt oft als Ketzerei auf den Scheiterhaufen brachte, wissen wir. Warum dies geschah, ist ebenfalls bekannt. Warum die Kirche trotz ihrer zahlreichen Verfehlungen heute immer noch existiert und nicht vom „Fortschritt“ auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt wurde, ist für mich eine wichtige Frage. Das System der Unterdrückung von andersdenkenden und Fortschritt gibt es heute immer noch und es dient, genau wie die Inquisition, dem Machterhalt und dem Wohlstand einzelner. Der einzige Unterschied ist: das System ist wesentlich komplexer geworden. In einem hat sich allerdings nichts geändert, wie damals die Kirche Latein sprach, verwendet man heute wieder bei wichtigen Dingen Herrschafts- (Fremd-) Sprache, um den Pöbel dumm zu halten. Wer versteht schon in Amtssprache verfasste Schreiben und Gesetze. Nun könnte man meinen, die Gesetze bestimmen unser Handeln, aber was ist, wenn es genau umgekehrt ist und unser Handeln die Gesetze bestimmt? Im Moment gibt es wieder zahlreiche Wahlen, nicht nur in Deutschland. Wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen, gab es da immense Veränderungen. Ich kann mich nicht erinnern, dass über Wahlkämpfe so ausgiebig berichtet wurde und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass sich ein(e) Bundeskanzler/ in in den Wahlkampf eines anderen Landes eingemischt hat. Aber was bezweckt man damit. Die FDP ist von 1,8% auf über 5% in den Meinungsumfragen gestiegen und das, ohne dass sich in der Partei etwas verändert hätte. Allein durch massive Medienpräsenz. Was glauben sie, wie viele Parteien und Wählervereinigungen gibt es in Deutschland? 10, 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100 und wie viele davon gibt es auf ihrem Wahlschein? Die Medien präsentieren uns aber nur die, die „regierungsfähig“ sind . Sollte eine „Protestpartei“ die fünf Prozent Hürde schaffen, werden wir unermüdlich auf die nicht Regierungsfähigkeit hingewiesen. Der Maßstab, den die Medien für Parteien anwenden, führt zu nichts anderem als einer „Einheitspartei“. Eine Partei muss nicht regierungsfähig sein, denn es gibt noch eine Opposition. Warum kann ich nicht eine Partei wählen, die für niedrige Bierpreise eintritt, wenn das mein wichtigstes Interesse ist!? Das Problem ist in vielen Fällen nicht, dass es keine Partei gibt, die unsere Interessen vertritt, sondern dass wir sie nicht wählen, weil sie „regierungsunfähig“ sind. Selbst wenn die Medien damit recht hätten: in der Opposition vertretene Interessen sind besser als gar nicht vertretene Interessen. Es ist immer schwer, sich gegen Herrschaftsmeinungen zu stellen. Die Erde ist aber keine Scheibe und selbst wenn dies heute unbestritten ist, gibt es vieles, was uns als Scheibe verkauft wird, obwohl es rund ist. Der Z,weifel ist eine gute Fähigkeit des Menschen die einfach mehr genutzt werden muss, denn er bringt Fortschritt. Eine Glühbirne mit Jahrzehnten Lebensdauer ist Fortschritt und trotzdem unerwünscht. Es gibt viel unerwünschten Fortschritt in dieser Gesellschaft. Unerwünscht von 1 % der Gesellschaft und trotzdem ohne Chance sich durchzusetzen. Die Kirche gibt es noch, weil sie nach wie vor hilft, uns dumm zu halten, denn Glauben ist besser wie Wissen. Daran hat auch die Reformation nichts geändert. Auf eine 2000jährige Geschichte von Lügen werden es unsere Volksparteien nicht bringen, aber sie lernen davon. Da wir gerade dabei sind, wieder in eine Zeit von „Glaubenskriegen“ und „Ablasshandel“ zu verfallen, brauchen wir eine „Reformation“. Solange die „Schöpfungslehre“, „die Wiederauferstehung“ usw. unangetastet bleiben, wird sich nichts ändern. Wir brauchen keinen neuen Glauben sondern Wissen. Wir brauchen kein neues Geld sondern Gerechtigkeit. Wir denken nicht an unseren Nächsten, wir denken nicht einmal an uns selbst. Wir müssen verrückt sein.