Montag, März 23, 2009

Wirtschaftskrise und Entwicklungsländer

Der Abwärtsstrudel setzt sich unaufhörlich fort und an der Gereiztheit der Politiker auf unbequeme Fragen, kann man erkennen, dass wir in eine neue Dimension eintreten. Die Pleitewelle rollt an, die Einnahmen brechen weg und das Schuldenkarussell dreht sich immer schneller. Da kommen schon die nächsten Milliardenbelastungen auf die Industriestaaten aus nicht bedienten Krediten der Entwicklungsländer zu. Die Kolonialisierung der Neuzeit wurde nicht mit Waffengewalt betrieben, wie bei den alten Kolonialmächten, sondern durch Abhängigkeit. Wenn Kredite für Entwicklungsländer vergeben wurden, hatten die Politiker immer die Vertreter der Großindustrie im Gepäck. So ist Entwicklungshilfe auch nur ein Konjunkturpaket für die Großindustrie. Keiner hatte je die Absicht, Entwicklungsländern zu helfen, sondern sie sollten in Abhängigkeit gebracht werden und den Industrienationen den Wohlstand sichern. Wenn jetzt Absatzmärkte weg brechen, zieht die Großindustrie als erstes Kapital aus den Entwicklungsländern ab. Die Folge ist, dass keine Zinszahlungen mehr geleistet werden können und die Länder an ihren Schulden ersticken. Will man nicht, dass die Länder in Anarchie versinken, muss man die Entwicklungshilfe erhöhen. Einen weitreichenden Erlass der Schulden wird es nicht geben, da man die Länder nicht aus der Abhängigkeit entlässt. Es bestünde die Gefahr, dass sie einen neuen Weg beschreiten. Will das kapitalistische System weiterbestehen wie gehabt, braucht es die modernen Sklaven und Länder, deren Rohstoffe man ausbeuten kann. Und da beginnen die Probleme: der Staat hat kein Geld mehr für Entwicklungshilfe und soll sie aus besagten Gründen aber erhöhen. Da wir einen Schuldenerlass aus politischen Gründen ausschließen können, werden die Probleme der Dritten Welt nicht gelöst, sondern in die Industriestaaten getragen. Die Frage ist, wer zuerst rebelliert: die nichts abgeben wollen oder die mehr haben wollen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

http://reset.to/wissen/der-fluch-natuerlicher-ressourcen-trotz-rohstoffreichtum-bettelarm