Montag, März 30, 2009

Conficker

Der Internetwurm Conficker hat Millionen von Rechnern infiziert, wie viele genau, weiß man nicht. Eigentlich weiß man fast gar nichts, außer dass er genial programmiert ist. Nun bestehen mehrere Möglichkeiten: der Wurm wurde geschaffen, um sich zu bereichern, indem man Spam verschickt oder Rechenzeit verkauft. Möglicherweise will man auch erpressen. Ich habe mir erklären lassen, was an dem Wurm so besonderes ist und ich muss sagen, das ist beeindruckend. Der Entwickler ist zweifellos ein Genie, aber wenn er nur Geld verdienen wollte, hätte er das Ding nicht nur so programmiert, dass keiner den Wurm verfolgen kann, sondern, dass man ihn nicht entdeckt. Warum versucht man aber passwortgeschützte PC zu infizieren? Das Ding wäre sonst gar nicht aufgefallen. Es steckt also etwas anderes als Geld verdienen dahinter. Geht es um „Ruhm" oder will man das Internet abstürzten lassen? Die Aussetzung eines Kopfgeldes auf den Entwickler hat nichts gebracht und zeigt, dass man den Ernst der Lage erkannt hat. Auf dem Aktienmarkt sind aber keine auffälligen Veränderungen zu erkennen, die darauf hindeuten, dass man mit einer Attacke zum ersten April rechnet. Wenn das Internet abstürzen würde, wären die Folgen für die Wirtschaft nicht gerade unerheblich. Was könnte also noch dahinter stecken? Böse Zungen sind davon überzeugt, dass mehr als die Hälfte der Viren von Softwarefirmen stammen, um ihre Programme zu verkaufen. Wird der Wurm genutzt, um Computer zugänglich zu machen und wer steckt dahinter? Wir haben eine Wirtschaftskrise mit einem
Ausmaß, welches wir genauso abschätzen können wie Conficker. Vielleicht hängt beides zusammen. Dass das Internet auch Bedrohung sein kann, müsste jedem klar sein. In China kann man das Internet deshalb auch nur eingeschränkt nutzen. Möglicherweise ist der Wurm eine Möglichkeit, das Internet gezielt lahm zu legen, wenn man die Verbreitung von Nachrichten verhindern will. Wir sind von Internet und Computern abhängig und ich möchte wetten, dass viele Geheimdienste versuchen, das Internet zu beherrschen .Wenn Conficker von einer Privatperson stammt, kann er sich auf einen tollen Job freuen, vorausgesetzt man erwischt ihn.

Sonntag, März 29, 2009

Cross-Border-Leasing

Vor vier Jahren schrieb ich einen Artikel mit dem Titel „Gesetze außer Kraft" zum Thema CBL. Vier Jahre später muss ich sagen, meine kühnsten Erwartungen sind übertroffen worden. Zwar waren mir schon damals die globalen Zusammenhänge klar und ich ahnte, dass diese Geschäfte den Kommunen auf die Füße fallen, aber diese Ausmaße habe ich mir nicht träumen lassen. Die Wirtschaftskrise sorgt dafür, dass die Verschleierungstaktik nicht mehr funktioniert und nach und nach deutlich wird, was hier betrieben wurde. Bis jetzt war ich davon ausgegangen, dass die Finanzierung der CBL über Amerikanische Banken und Versicherungen abgewickelt wurde. Jetzt muss ich lesen, dass Deutsche Landesbanken in die Scheinfinanzierungen verwickelt sind. Diese Geschäfte wurden mit einem hohen Maß an krimineller Energie betrieben, die sicher ohne strafrechtliche Konsequenzen bleiben. Die Folgen dieser Geschäfte können dank Finanzkrise Ausmaße annehmen, die nun wirklich keiner voraussehen konnte, aber es wird immer noch abgestritten. Mann sollte sich vielleicht einmal überlegen, wie man es mit der Einhaltung von Gesetzen halten will. Entweder man will sich daran halten und macht sie eindeutig und übersichtlich, oder man macht einfach so weiter und jeder bescheißt wo er nur kann. Wenn man einen Wald von Gesetzen, den keiner mehr versteht, zulässt, fördert man Betrug. Anscheinend will man das so. Einer Petition zur Abschaffung des -Gerichtskostenvorschusses-konnte nicht entsprochen werden, wegen möglicher Belastung des Steuerzahlers. Hier werden Milliarden verpulvert, aber man hat nichts übrig, was der Rechtsfindung dienen würde. Wir zeigen mit Fingern auf Steueroasen, weil da Betrug gedeckt wird, aber wir machen doch genau das gleiche. Die Frage ist, wurde kommunales Eigentum nun verkauft oder nicht. Zwei Besitzer kann es nun einmal nicht geben. Entweder verstößt der Verkauf von kommunalem Eigentum gegen die sächsische Gemeindeordnung oder es waren nur Scheingeschäfte, die gegen BGB verstoßen. Gesetze außer Kraft? Wo bleiben die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft?

Bei gerichtlichen Streitigkeiten muss ein -Gerichtskostenvorschuss-bezahlt werden, der sich nach dem Streitwert richtet. Sie müssen als Geprellter erst Geld bezahlen, damit ihre Klage bearbeitet wird. Bis zur Verhandlung vergeht aber schon einmal ein halbes Jahr. Geht der Beklagte in Widerspruch, können wieder mehrere Monate vergehen. In guten Zeiten vergingen schon mal 1 1/2 Jahre bis zum Urteil. Dann geht keine Zahlung ein und man schickt den Gerichtsvollzieher. Dann sind die Beklagten entweder verzogen oder sie legen den Offenbarungseid ab, weil alles der Frau gehört. Das ist der Fall, wo man leer ausgeht und man bezahlt auch noch den Gerichtsvollzieher. Sollte der Staat die Gerichtskosten vorschießen, müsste in diesem Fall der Steuerzahler für die Gerichtskosten eintreten. Allerdings hat der Staat ganz andere Möglichkeiten, Geld einzutreiben, als der Bürger, der dem Gerichtsvollzieher sagen muss, wo etwas zu holen ist. Oft ist es aber so, dass man kein Geld hat, um die Klage einzureichen oder es vergeht viel kostbare Zeit, bis man das Geld aufgebracht hat. Viele kleine Unternehmen werden auf diese Art und Weise ruiniert, aber denen hilft keiner.

Donnerstag, März 26, 2009

Das Gerechtigkeits-Paradox

Es ist wieder einmal so weit: der Wahlkampf ist eingeläutet. In einer Zeit, wo ein Problem das nächste jagt, werden wir eine neue Art des Wahlkampfes erleben. Es besteht die Möglichkeit, dass die Karten neu gemischt werden. Soll man wählen gehen und wenn, wem gibt man seine Stimme. Liest man im Internet die Programme der kleinen Parteien, findet man das Eine oder Andere, mit dem man sich identifizieren kann. Liest man die Programme der großen Parteien, klingt das eigentlich auch nicht schlecht, aber anscheinend wissen die gar nichts davon. Wenn eine Partei klein ist und aus Idealisten besteht, die etwas verbessern wollen, ist eine ehrliche Parteiarbeit noch möglich. Dann kommt der Punkt, wo der Wähler dieser Partei seine Stimme gibt, um etwas zu verändern. Das ist das Ende von Idealen. Die Partei bekommt Geld und neue Mitglieder, die nach Ämtern streben. In kurzer Zeit werden aus Turnschuhträgern übergewichtige Maßanzüge. Wer sich nicht anpasst, geht oder wird auf Listenplatz 1001 gesetzt. Erfolg macht aus einer Linkspartei eine Partei der Mitte. Es ist wie in der Autoindustrie, jeder schielt nach dem Geschäft der anderen. In der Mitte gibt es Gedränge ohne Alternative. Ich glaube nicht, dass man etwas ändern kann, indem man sich aktiv in einer Partei engagiert. Die Mitgliederzahlen der Parteien weisen darauf hin, dass viele so denken wie ich. Das bedeutet aber nicht, dass man nichts tut. Schreiben sie unseren Abgeordneten oder besuchen sie Wahlveranstaltungen, sonst denken die, wir wollen das alles so . Etwas zu ändern, ist sicher nicht einfach, aber man kann der Selbstbedienungsmentalität Einhalt gebieten. Dass auch Politiker unverschämt sind, sieht man an den kostenlosen Parktickets an Flughäfen . Es wird nicht abgeschafft, sondern legalisiert und noch ausgebaut. Da darf man als Bürger auch einmal unverschämt werden, oder man muss es sogar. Die Politik begreift sonst nicht, dass sie eine Volks- und keine Kapitalvertretung ist. Sagen sie, was ihnen nicht passt, schauen sie nicht weg, es geht uns alle an. Keiner will einen neuen Adolf oder brennende Barrikaden, aber das ist die Konsequenz von Gleichgültigkeit. Wie es im Wahlkampf üblich ist, wird die DDR als Unrechtsstaat ins Gedächtnis der Bürger gerufen. Gab es bei einer Wahl in der DDR auch keine Alternative, konnte man aber mit einem Brief an Erich viel erreichen und seine persönliche Situation verbessern. Ich galt in der DDR als gesellschaftlich untragbar und musste unter „schrecklichen" Repressalien leiden, wie, dass ich beim FDJ-Studienjahr nicht mit nach Buchenwald fahren durfte, sondern am Unterricht in einer anderen Klasse teilnehmen musste, da ich nicht in der FDJ war und mich statt dessen konfirmieren ließ. Oder ich musste weiter arbeiten, während sich meine Kollegen bei der FDGB-Versammlung die gratis Bockwurst schmecken ließen. Ich konnte nicht Aktivist wegen fehlender gesellschaftlicher Aktivität werden. Jetzt könnte ich noch jammern, dass mir als Intelligenz-Kind und Pfarrers-Sohn der Bildungsweg verschlossen war, wie es abertausend andere machen. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit. Drei Jahre für die Armee verpflichtet oder in die SED eingetreten und schon konnte es losgehen. Jeder konnte für sich selbst entscheiden. Ich konnte damals weder den verstehen, der freiwillig seine Armeezeit an der Grenze verbrachte, noch den, der über die Mauer abzuhauen versuchte. Was man verstehen kann, ist, dass es Leute gab, die sich für andere einsetzten und dafür eingesperrt wurden. Als politischer Häftling wusste man allerdings, dass man höchst wahrscheinlich frei gekauft wurde.Wir reden vom Unrechtsstaat DDR, aber wie definiert man Unrecht. Harz IV Empfänger stellen sich unter Gerechtigkeit sicher auch etwas anderes vor. Ist die BRD deswegen ein Unrechtsstaat ? Gerecht wird es nie zugehen. Das verhindert die Gier des Menschen. Deshalb wird es sicherlich auch nie Kommunismus geben. Es ist nicht einfach zu entscheiden, was Recht oder Unrecht ist. Das kann man nur entscheiden, wenn man unabhängiger Außenstehender ist. Persönlich erlebtes kann nicht Entscheidungsgrundlage für eine objektive Entscheidung sein. Für mich wäre die DDR kein Unrechtsstaat gewesen und das ist auch schon alles. Ich habe an der Montagsdemo teilgenommen, weil ich die DDR verbessern wollte. Ein Fehler war es nicht, nur weil es anders kam, als man es wollte. Ein Fehler wird es erst, wenn man aufgibt. Man kann jedes System verbessern, man muss es nur wollen . Das perfekte System gibt es sowieso nicht. Man tauscht nur einen Fehler gegen den anderen. Deshalb ist es auch falsch, auch nur ein Menschenleben für einen Wechsel zu opfern. Wir sollten froh sein, dass wir eine Demokratie besitzen und sie nutzen und verteidigen, solange es noch geht. Wenn wir zulassen, dass man für Mitarbeiterüberwachung Spitzelgehälter bekommt, wie Herr Mehdorn, wird das Grundgesetz ein Schweitzer Käse. Die Schweitzer haben die Demokratie und wir die Löcher.

Montag, März 23, 2009

Wirtschaftskrise und Entwicklungsländer

Der Abwärtsstrudel setzt sich unaufhörlich fort und an der Gereiztheit der Politiker auf unbequeme Fragen, kann man erkennen, dass wir in eine neue Dimension eintreten. Die Pleitewelle rollt an, die Einnahmen brechen weg und das Schuldenkarussell dreht sich immer schneller. Da kommen schon die nächsten Milliardenbelastungen auf die Industriestaaten aus nicht bedienten Krediten der Entwicklungsländer zu. Die Kolonialisierung der Neuzeit wurde nicht mit Waffengewalt betrieben, wie bei den alten Kolonialmächten, sondern durch Abhängigkeit. Wenn Kredite für Entwicklungsländer vergeben wurden, hatten die Politiker immer die Vertreter der Großindustrie im Gepäck. So ist Entwicklungshilfe auch nur ein Konjunkturpaket für die Großindustrie. Keiner hatte je die Absicht, Entwicklungsländern zu helfen, sondern sie sollten in Abhängigkeit gebracht werden und den Industrienationen den Wohlstand sichern. Wenn jetzt Absatzmärkte weg brechen, zieht die Großindustrie als erstes Kapital aus den Entwicklungsländern ab. Die Folge ist, dass keine Zinszahlungen mehr geleistet werden können und die Länder an ihren Schulden ersticken. Will man nicht, dass die Länder in Anarchie versinken, muss man die Entwicklungshilfe erhöhen. Einen weitreichenden Erlass der Schulden wird es nicht geben, da man die Länder nicht aus der Abhängigkeit entlässt. Es bestünde die Gefahr, dass sie einen neuen Weg beschreiten. Will das kapitalistische System weiterbestehen wie gehabt, braucht es die modernen Sklaven und Länder, deren Rohstoffe man ausbeuten kann. Und da beginnen die Probleme: der Staat hat kein Geld mehr für Entwicklungshilfe und soll sie aus besagten Gründen aber erhöhen. Da wir einen Schuldenerlass aus politischen Gründen ausschließen können, werden die Probleme der Dritten Welt nicht gelöst, sondern in die Industriestaaten getragen. Die Frage ist, wer zuerst rebelliert: die nichts abgeben wollen oder die mehr haben wollen.

Montag, März 09, 2009

"Staatshilfe" für Schaeffler

Wenn es um die Sicherung von Arbeitsplätzen geht, sind die Politiker besonders in Wahljahren schnell auf dem Deich. Die schlechte Zahlungsmoral vernichtet schon seit Jahren Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen, aber dort sucht man Politiker vergebens. Es interessiert keinen, obwohl in der Summe mehrere Holzmanns pleite gehen. Nun fallen die Arbeitsplätze ja auch nicht einfach weg, sondern verlagern sich nur, denn wenn Bedarf vorhanden ist, verschwindet der nicht mit einer Insolvenz. Wenn Konzerne kleine Betriebe übernehmen, stört das niemanden, außer den Kleinunternehmer, der eventuell für immer ruiniert ist. Das wird in diesen Fällen unternehmerisches Risiko genannt. Anders ist es, wenn ein Großbetrieb pleite gehen soll. Auf einmal sind sie in Scharen da, unsere Deichpolitiker, und machen ihren Katastrophenwahlkampf. Sie wollen die Arbeitsplätze sichern, die eigentlich gar nicht in Gefahr sind, wenn der Bedarf wirklich vorhanden ist. Was ist aber, wenn der Bedarf eben nicht mehr vorhanden ist. Dann würde man nicht die Arbeitsplätze sichern, sondern nur die Einlagen der Aktionäre. Die Schaeffler-Gruppe soll mit 10Mrd € verschuldet sein. Dies bedeutet mit ca.140.000,00 € pro Arbeitsplatz in Deutschland oder 45.000,00 € pro Arbeitsplatz weltweit. Welchen Gewinn muss ein Mitarbeiter erarbeiten, um alleine Zins und Tilgung zu bezahlen? In der Marktwirtschaft entstehen Situationen, bei der mehrere Anbieter in einem Markt die Preise ihrer konkurrierenden Produkte so weit gesenkt haben, dass sie gerade noch wirtschaftlich arbeiten. Für den einzelnen Anbieter wäre eine ausweichende Strategie nicht möglich: Senkt er seinen Preis, um seinen Absatz zu erhöhen, fällt er unter die Wirtschaftlichkeit; erhöht er ihn, werden die Käufer auf die Konkurrenzprodukte ausweichen und sein Gewinn sinkt ebenfalls. Ein Ausweg kann nun etwa darin bestehen, (beinahe) gleichzeitig mit einem Konkurrenten eine Produktinnovation einzuführen, um damit einen höheren Preis zu begründen. Wenn man von den viel beschworenen freien Märkten ausgeht, wäre es nicht möglich, einen derartigen Schuldenberg abzubauen. Dies wird erst mit der Schaffung von Monopolen möglich. Aus welchem Grund sollte ein Staat derartige Entwicklungen unterstützen? Die Wirtschaftskrise sorgt schon alleine dafür, dass Großkonzerne ihre verhasste Konkurrenz schlucken können. Das muss man nicht noch subventionieren. Die Zeche zahlt der Bürger und die Kleinunternehmer, nur die Höhe wird unterschiedlich. Ich habe keine Ahnung, wie viele Arbeitsplätze man mit 10 Mrd. schaffen könnte, aber bei Betrieben wie Schaeffler subventioniert man eine Arbeitsplatzvernichtung, die man heute Ertragsmaximierung nennt. Die Folge ist, dass immer weniger Leute die Gewinne und die Verdienste der „Fleißigen"erarbeiten müssen. Nehmen wir einmal die Löhne des Baugewerbes der neuen Bundesländer. Vor 15 Jahren verdienten Stuckateure wesentlich mehr als Maurer oder Bauhelfer. Jetzt verdienen alle gleich und der Rückgang ist nur durch den Mindestlohn gestoppt. Die Leistungsgesellschaft lohnt sich nur für die Vorstandsetagen. Das ist keine soziale Marktwirtschaft, sondern ein Rückfall in die Zeiten des Frühkapitalismus. Einzelne häufen Vermögen an, welche man selbst bei ausschweifendem Lebenswandel in Generationen nicht verleben kann. Nun sollen wir ihnen helfen, weil sie die Stützen der Gesellschaft sind. Das Leben geht auch ohne Milliardäre weiter. Um das zu erkennen, muss man nicht Karl Marx lesen. Staatshilfen für Opel oder Schaeffler sind garantiert nicht die richtige Antwort auf die Probleme der Zeit.

Wirtschaftskrise

Der Kapitalismus ist der Sieger im Kampf der Wirtschaftssysteme und ohne Alternative, so wollen es zumindest die Fettaugen der Gesellschaft sehen. Eine Veränderung am System ist nicht nötig. Das einzige, das eingeräumt wird, dass Geldmärkte besser überwacht werden müssen. Die Wirtschaftskrise ist kein Beweis, dass das bestehende System verändert werden muss. Wurde vor kurzem noch staatlicher Einfluss mit Sozialismus in Zusammenhang gebracht und verteufelt, schreit man jetzt nach dem Staat. So können sich die Zeiten ändern. Man droht sogar mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Auswirkungen für die Weltwirtschaft, wenn das eigene Unternehmen nicht unterstützt wird. Als nächstes werden Deutschlands verarmte Milliardäre noch mit dem Freitod drohen, wenn sie keine staatliche Unterstützung erhalten. Bis jetzt war dies unternehmerisches Risiko, man wollte freie Märkte. Auf einmal ist alles anders. Das Leben ist Veränderung, der man sich nicht entziehen kann. Dies macht auch vor Wirtschaftssystemen nicht halt. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Eine schleichende Anpassung oder die ruckartige Spannungsentladung. Eine Krise gibt die Chance, Lehren zu ziehen, aber bis jetzt kann ich keine erkennen. Es wird nicht nur weiter gemacht wie bisher, sondern es wird noch schlimmer. Die Krise sorgt dafür, dass sich Monopole vergrößern. Die Folgen können sie sich selber ausmalen. Aus kapitalistischer Sicht ist dies sicher eine Weiterentwicklung, aber ein Fortschritt ist es sicher nicht. Die Automobilwirtschaft steckt in ihrer größten Krise und das nicht schuldlos. Aber dass es ein Umdenken gibt, wage ich zu bezweifeln. Die Absatzschwäche liegt nicht an den fehlenden umweltfreundlichen Modellen, sondern an den exorbitanten Preissteigerungen der Fahrzeuge. Und woran liegt das ? Weil jeder dem anderen sein Geschäft neidet und es übernehmen will, so bietet jeder jedes Fahrzeug an und treibt damit den Preis in die Höhe und den Umsatz nach unten. Jetzt braucht man Marketing, um das Fahrzeug als etwas Besseres zu verkaufen, was es abermals verteuert. Würde man sich auf einen Fahrzeugtyp spezialisieren, wie es einst war, lägen die Preise in einem erschwinglichen Niveau und brauchten keine Abwrackprämie. Der Mensch hat viele Erfahrungen gemacht, die sich in zahlreichen Lebensweisheiten widerspiegeln. Diese werden in den Kreisen der Hochfinanz anscheinend nicht mehr vermittelt. Ein wucherndes Wachstum ist nichts Gutes, sondern Krebs und führt letztendlich zum Tod. Der Sozialismus war das Reglement, nach dem jetzt gerufen wird und wirktelebensverlängernd wie eine Chemotherapie. Jetzt hat Kuba wieder eine Chance, die USA zu überleben.