Sonntag, Februar 21, 2016

Warum habt ihr geschwiegen ?

Henry Ford, ein Mann, bei dem nicht der Verdacht besteht, Kommunist gewesen zu sein, hat vor einhundert Jahren gesagt: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, gäbe es eine Revolution noch vor morgen früh". In den letzten 100 Jahren ist diese Situation des Verstehens ganz offensichtlich nicht eingetreten. Seit das Internet für jedermann zugänglich ist, hört man dieses Zitat öfter. Sogar im Bundestag wurde es von der Opposition vorgetragen. Es scheint sich aber niemand die Frage zu stellen, wie Henry Ford das gemeint hat. Man kann der heutigen Bevölkerung sagen: wenn ihr verstehen würdet, wie wir euch betrügen, würdet ihr uns noch heute lynchen. Und die Bevölkerung sagt: wenn ich es nicht verstehe, kann ich ja sowieso nichts machen und außerdem habe ich ja Glück, denen in Afrika geht es ja noch schlechter. Wir wissen nicht, was Geld ist, wir wissen nicht, wie es entsteht.

Die Vorstellungen von Zinsen sind erschütternd. Ich diskutiere inzwischen seit Jahren über das Geldsystem, ohne dass bei den betroffenen Personen der Wunsch entsteht, dieses zu verstehen. Seit Jahren verteidige ich die „sozial schwachen" und mein Gegenüber die Reichen. Es hängt mir zum Hals heraus zu hören, dass dies „verdienter" Reichtum ist. Leider fehlen den Menschen die geringsten Grundkenntnisse des Geldsystems und sie sind auch nicht bereit, sich diese anzueignen. Fabian der Goldschmied, was ich als Einstig empfehle und nur 1 Stunde dauert, ist für Kinder zu begreifen. Für Erwachsene stellt es eine Überforderung ihrer Aufmerksamkeit dar. Der Erwachsene ist in seiner Irrlehre derart gefangen, dass die Bestrafung sozial widrigen Verhaltens bei Hartz IV Empfängern ihm die gleiche Genugtuung verschafft, wie der Besitz eines Statussymbols, wie das neuste Smartphone. Sie wollen nicht verstehen, dass Geld Schulden sind und es unmöglich ist, diese zurückzuzahlen. Da sie sich eine Welt ohne Geld nicht vorstellen können, wäre es nicht einmal wünschenswert. Die Zusammenbrüche des Geldsystems und die Kriege sind in einem Zinses-Zinssystem unwiderruflich. Wenn sie das verstehen würden, wäre ein Bargeldverbot auch ihr schlimmster Alptraum. Die Menschen verstehen es aber nicht und deshalb wird es auch keine Revolution geben, sondern das Bargeld wird abgeschafft. Wir liefern uns Stück für Stück aus und eines schönen Tages bekommen wir unsere Lebenszeit zugeteilt. Selbst wenn dies geschehen ist und ein Computer ihr Leben mit 38 beendet, weil sie Lebenszeit nicht mehr bezahlen können, werden wir nicht versuchen das System zu verstehen, sondern hoffen, zu den Reichen zu gehören, die ewig leben, „weil sie es verdient haben".

Viele Menschen leben inzwischen in einem derartigen Elend, dass es für sie besser gewesen wäre, als Tier geboren zu sein. Wenn sie an eine Wiedergeburt glauben, können sie ja zumindest hoffen, als Haustier der 0,1 Prozent auf die Welt zu kommen. Im großen und ganzen besteht unser Leben nur noch aus Glauben, verstehen tun wir fast unser ganzes Umfeld nicht mehr. Wenn es hoch kommt, begreifen wir noch die Bedienung einiger technischer Geräte. Für eine Wissensgesellschaft haben wir ein sehr eingeschränktes Sichtfeld. Wir entschuldigen diese Dummheit aber damit, dass in einer hochspezialisierten Welt kein Mensch alles verstehen kann. Unsere Probleme sind aber nicht unverständlich, sondern unverständlich gemacht. Es sind alles hoch komplexe Gleichungen, in denen man auch zwei Drittel weg kürzen könnte. Dann würde es aber Menschen geben, die sich an die Lösung machen und nicht sagen, das begreife ich sowieso nicht. Fragen sie einen sogenannten Experten, warum der DAX immer noch stieg, obwohl man von Deflation sprach. Das kann keiner erklären. Trotzdem glauben sie an die Überlegenheit des Systems. Das sind des Kaisers neue Kleider. Eine Gesellschaft, in der nur Kinder das einfachste erkennen, weil sie keine Angst haben müssen, als doof dazustehen.

Donnerstag, Februar 04, 2016

Brief an Sigmar Gabriel zu TTIP

Sehr geehrter Herr Gabriel,

ich habe gelesen, dass Sie die Akteneinsichträume für die TTIP Verträge als einen positiven Fortschritt ansehen. Angesichts der Umstände, in der diese Einsicht statt finden kann, möchte ich Ihnen eine Frage stellen. Was glauben Sie, welche Voraussetzungen eine zur Einsicht berechtigte Person haben muss, um den Vertrag im vollen Umfang zu verstehen. Was glauben Sie, wie viel Zeit diese Person dazu im Aktenraum verbringen muss? Kennen Sie eine Person, die dies leisten kann? Hier wiederholt sich, was mit den Cross-Border-Leasing Verträgen in den Kommunen passiert ist. Das Ergebnis dürfte Ihnen bekannt sein. Wie viele geheim verhandelte Verträge, die man besser in Gewicht als in Seiten angibt, die kein einzelner Mensch begreifen kann, sollen denn noch beschlossen werden. In Leipzig wurde gerade einer der Cross-Border-Leasing Verträge mit einem Schaden von 39 Millionen Euro beendet. Ich verstehe nicht, woher Sie ihren Optimismus nehmen. Verträge, die geheim verhandelt werden, welche von denen, die sie beschließen, nicht verstanden werden, können unmöglich positiv sein. Sie widersprechen jedem Verständnis von Rechtsstaatlichkeit. Wer etwas unterzeichnen will, was er nicht versteht und im eigenen Namen handelt, schadet sich selbst. Wer aber im fremden Namen handelt, macht sich nach meinem Verständnis haftbar. Bei mir wäre das zumindest so. Und wenn ich vorher gewarnt worden wäre, käme noch Vorsatz dazu. Helmut Schmidt hat bei einem „Zeit" Wirtschaftsforum von einer vorrevolutionären Stimmung gesprochen. Angesichts der derzeitigen Entwicklung muss man zu dem Eindruck gelangen, dass es Ziel der Politik ist, diese Prophezeiung zu erfüllen.




Mit freundlichen Grüßen


Andreas Teichmann Leipzig, den 2.02.2016


Brief an Norbert Röttgen - Syrieneinsatz

Sehr geehrter Herr Röttgen,

Sie haben in ihrer Rede vor dem Bundestag gefordert, man solle sich die Augen eines einzigen von der IS entführten Mädchen vorstellen, das entführt wurde und zur Finanzierung des Terrors verkauft wurde. Damit haben Sie ein sehr starkes Argument bemüht, das es dem mitfühlenden Menschen unmöglich macht, dem Kampf gegen den Terror nicht zuzustimmen. Ich frage mich allerdings, wo ihr Mitgefühl bei den Mädchenaugen bleibt, die zur Prostitution in Europas Bordellen gezwungen werden. Wo ist ihr Mitgefühl, wenn Sie sich die Augen der über 8000 Kinder unter 5 Jahren und ihrer Mütter vorstellen, die jeden Tag an den Folgen von Unterernährung sterben. Wie kann man 134 Millionen für Krieg bewilligen, angesichts dieses Elends, wohl wissend, dass dieses Geld töten wird und noch mehr verzweifelte Kinderaugen erzeugt. Sehr geehrter Herr Röttgen, ihre Rechtfertigung des Kriegseinsatzes ist beschämend und stellt auch sicher nicht den Willen des deutschen Volkes dar. Vielleicht überlegen Sie einmal, ob Sie in ihrer zweiten Lebenshälfte doch noch etwas verändern wollen. Denken Sie an die Augen ihrer Kinder und Enkelkinder.

Ich habe, bevor ich diesen Brief geschrieben habe, zwei Bücher von Peter Scholl-Latour gelesen. Damit sehe ich die Tragweite der Entscheidung für einen Bundeswehreinsatz noch weitreichender. Ich werde nie wirklich verstehen können, wie es zu den Gräueltaten des Dritten Reiches kam. Was man nicht erlebt hat, ist schwer zu begreifen. Was ich aber verstehen kann, ist, wie sich Geschichte wiederholt. Eigentlich ist es ihre Aufgabe zu verhindern, dass sich eine Militarisierung Deutschlands wiederholt. Eigentlich ist es ihre Aufgabe, den Frieden zu sichern und ein friedliches Zusammenleben der Völker zu fördern. Was ich aber miterleben muss, ist, wie sich Krieg und Elend ausbreiten. Es ist einfach, Schuldzuweisungen zu machen, aber schwierig, die Menschen zu verstehen. Ja, ein einzelner kann nichts verändern. Er kann aber versuchen, sein Gegenüber zu verstehen. Ich habe ausprobiert, was es bedeutet, plötzlich nichts mehr zu essen, als wäre man auf der Flucht. Der Hunger kommt und ist plötzlich wieder verschwunden. Wenn man jetzt wieder anfängt, sehr wenig zu essen, entsteht kein Hungergefühl, wie wir es verstehen, nein, es sind Schmerzen. Wahrscheinlich gewöhnt man sich an diesen Zustand und wer es nicht anders kennt, träumt nicht einmal davon, dass dieses Gefühl aufhört.

Wie viele Jahre spenden wir nun schon für Brot für die Welt? Und was ist das Ergebnis? Hunger und Armut gibt es inzwischen auch in den Geberländern. Mit Wohltätigkeit können wir diese Welt nicht verändern. Wir sind es, die sich ändern müssen. Jede Politik fordert mehr Wachstum. Wenn uns das Wohl unserer Kinder am Herzen liegt, müssen wir aufhören, mehr zu verlangen. Wir müssen endlich anfangen, gerecht zu verteilen. Der Großteil der führenden Industrienationen behauptet von sich, christlich zu sein. Die Superreichen dieser Länder nehmen aber für sich in Anspruch, wie Götter über Leben und Tod zu entscheiden.



Mit freundlichen Grüßen



Andreas Teichmann Leipzig, den 31.01.2016

t

Obergrenze von 5000 Euro für Zahlungen mit Bargeld.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=30842

Der ware Grund ist die Gefahr eines Bankenrun. Die Erklärung gibt es in
Fabian der Goldschmied.

https://www.youtube.com/watch?v=QBa3psgqTKc

Mittwoch, Februar 03, 2016

Krieg und Menschenrechte

Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte sichert den Menschen unveräußerliche Grundrechte zu. Diese Rechte finden sich auch in unserem Grundgesetz wieder. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich usw. Diese Rechte sind weder unantastbar noch unveräußerlich. Ein Bundeswehrangehöriger, der nach Afghanistan geht, verkauft Leben und Gesundheit. Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist also käuflich. Jeder Krieg beginnt mit Freiwilligen. Was ist aber, wenn niemand mehr will? Dann wird unter Strafandrohung verpflichtet. Die Zwangsdienste, welche durch Gesetz angeordnet werden können, betreffen aber nicht nur den Kriegsfall. In jedes Grundrecht kann eingegriffen werden, natürlich nur auf Grund eines Gesetzes. Eigentlich wäre ein Krieg überhaupt nicht möglich, denn er verletzt so ziemlich jedes Recht des Menschen. Menschenwürde, Leben und Gesundheit, Freizügigkeit, Berufsfreiheit, die Unverletzbarkeit der Wohnung, Eigentumsrecht, Versammlungsfreiheit. Die Wahrheit ist, sie haben keine Menschenrechte. Menschenrechte und Geld sind nur Papier. Solange wir nur die Rechte anderer verletzen, mag uns das egal sein. Was ist aber, wenn hier die Männer im Krieg gefallen, die Kinder verhungert, die Häuser in Schutt und Asche und die Frauen vergewaltigt sind. Wir haben es in der Hand. Das Kapital mag zwar die Gesetze erlassen aber wir erwecken sie zum Leben. Es ist völlig absurd, 0,1 Prozent der Bevölkerung für das eigene Unglück verantwortlich zu machen. Adolf Hitler hat den zweiten Weltkrieg nicht allein geführt. Nein, es waren meine Eltern und Großeltern. Sie haben eine Pille nach der anderen geschluckt. In Frankreich herrscht seit 3 Monaten Ausnahmezustand, ohne dass es größere Anzeichen von Schluckbeschwerden gibt. Was für ein Jammer.





Die Klassengesellschaft – was der Besitz von Kapital bedeutet

Auch wenn wir täglich mit Geld umgehen, bleibt es schwer vorstellbar, was es wirklich bedeutet, es zu besitzen. Eine Milliarde ist für uns nichts begreifbares mehr. Welchen Lebensstandart nur die Zinsen ermöglichen, stellt man zum verdeutlichen in Autos oder Einfamilienhäusern dar. Mit dieser Darstellung werden die Menschen aber ganz offensichtlich nicht dazu angeregt, daran etwas zu ändern. Nein, anscheinend glauben die meisten noch, sie könnten den Sprung in den Reichtum auch schaffen. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, aktuelle Zahlen zu suchen, deshalb sehen sie das folgende als Beispiel. 2009 hatten die 20 reichsten Menschen der Welt 430 Milliarden Dollar. Der reichste Man war angeblich Bill Gates, was natürlich nicht stimmt. Die wirklichen Vermögensbesitzer, die Eigentümer der Zentralbanken, kommen in keiner Liste vor. Wenn man die Durchschnittsgehälter annimmt, gehört diesen Menschen die Jahresarbeitszeit von 300 000 deutschen Menschen. In China sind es bereits 2 Millionen Menschen und im Kongo 60 Millionen Menschen. Das ganze sehr grob überschlagen. Dass wir reichen Menschen gehören, würde aber sicher jeder bestreiten. Wir sehen uns immer noch als freie Menschen, auch wenn jedem Deutschen bei seinem ersten Atemzug, den er macht, wenn er diese Welt erblickt, zur Zeit 25 000 € Schulden aufgebürdet werden. Diese pro Kopf Verschuldung ist für uns etwas abstraktes, ohne wirkliche Bedeutung für unser Leben. Ist dem aber wirklich so? Sind diese Schulden wirklich rein hypothetisch oder haben sie doch Einfluss auf unser Leben? Können reiche Menschen Lebenszeit von uns verlangen? Können uns Zwangsdienste auferlegt werden? Sie denken jetzt wahrscheinlich an Hartz IV. Das meine ich aber nicht. Wussten sie, dass sie zum Feuerwehrdienst oder auch als Wahlhelfer verpflichtet werden können. Das eigentliche Problem beginnt aber erst im Verteidigungsfall. Sie können nicht nur zum Dienst an der Waffe, sondern auch zum Arbeitsdienst verpflichtet werden. Kriege werden aber ausschließlich wegen Geld geführt. Damit gehören sie den Besitzern der Kapitalvermögen, nicht nur rein hypothetisch, sondern ganz real. Sie bestimmen über den Wert eines Menschenlebens nicht nur im Krieg, sondern auch im Frieden.

Wenn sie das nächste mal hören, dass etwas zu teuer wäre, denken sie einmal darüber nach. Es sind nicht nur Impfungen in Afrika, die zu teuer sind, es sind auch medizinische Behandlungen in Deutschland und vieles andere mehr. Zu teuer ist die Vokabel, mit der man eine Klassengesellschaft erhält.