Sonntag, März 30, 2008

Patriotismus-Papier und Bundeswehr Einsatz

Was ist das? Zuerst könnte man an DM Scheine denken. Dem ist aber nicht so, sondern es handelt sich um ein Papier, mit munter aufgereihtem Wortwerk, in dem es wohl um eigene Identität geht Im Interview mit der LVZ benutzt Herr Rößler Vokabeln wie: Patriot, Nationalismus, konservativ und Vision. Schlägt man im Duden nach, so findet man bei Patriot (der für sein Vaterland eintritt) Nationalismus (übertriebenes Nationalbewusstsein) konservativ (am Überlieferten orientierte Einstellung, auf Erhalt der bestehenden Ordnung gerichtete Haltung) Vision (Erscheinung, Traumbild, Zukunftsentwurf). In letzter Zeit habe ich öfter den Eindruck, dass Politiker im Sprachgebrauch einige Defizite aufweisen und nicht nur, wenn es Ausflüge ins Tierreich gibt. Was ist denn konservative Erneuerung oder eine konservative, wertorientierte, patriotische Volkspartei mit hohem sozialem Anspruch. Das klingt irgendwie beruhigend, die Frage ist nur, für wen. Die CDU will konservativ nichts ändern, patriotisch viel für ihr Land tun. Das mit dem hohen sozialen Anspruch verstehe ich noch nicht. Während ich darüber nachdenke, drängt sich schon die nächste Frage auf. Was ist ein konservativer Patriot und was hat Herr Rößler mit eigener Identität gemeint. Wie gliedert man eigene Identität auf? In vor und nach 1945 oder in Ost und West? Was mit Vision gemeint war, weiß ich jetzt (Duden, siehe oben): Traumbild. Wie wäre es denn mit: patriotischer Visionär, das klingt besser als Versager von Morgen. Politiker bewegen sich so langsam wie Schnecken (kleiner Ausflug ins Tierreich, zurzeit sehr beliebt) immer dem Geruch nach in Richtung Essbaren und bei Anzeichen von Gefahr sind sie schwups im Haus verschwunden. Wenn sich die Schnecke dann auf einmal so schnell bewegt, dass man sie nach kurzem Wegsehen aus den Augen verliert, hat sie ein höheres Wesen umgesetzt oder sie wurde gefressen. Die schnelle Einigkeit über den Inlandeinsatz der Bundeswehr zur Terrorismusbekämpfung und das genauso schnelle dementieren wirft dahingehend bei mir Fragen auf. Gibt es nicht gute Gründe, dass die Bundeswehr nicht im Inland eingesetzt werden darf. Vielleicht denke ich als Ossi anders über Demokratie, aber mir gefällt nicht, dass man im Zusammenhang mit rechten Aufmärschen Hand an das Demonstrationsrecht legen will, genauso wenig, wie El Kaida Anschläge als Rechtfertigung für Bundeswehreinsätze im Inland zu nutzen. Man hat Angst vor Krawallen wie in Frankreich, aber wer sagt, dass die Armee nicht auch friedlichen Demonstranten gegenüberstehen wird? Die Frage ist doch, wann ist man ein Terrorist? 1989 waren das in den Augen der DDR Regierung hundert tausende, dann waren sie Helden und Patrioten und jetzt sind sie Parasiten. Wie man so zu einer Identität kommen will ist mir schleierhaft. Ich bin gegen den Einsatz der Bundeswehr im Inland und mir ist egal, was ich damit bin. Das ändert sich ja eh ständig. Die eigene Identität ist mir wichtiger.

Keine Kommentare: