Montag, März 24, 2008

Familienpolitik

Nachdem sich Politiker in der Wirtschaftsförderung verdient gemacht haben und es jetzt mit 5 Millionen Arbeitslosen bergauf geht, hat man die Familienpolitik als Herzensangelegenheit entdeckt. Familienförderung hat es seit dem Krieg aber nicht gegeben und daran ändert sich auch nichts, wenn man Geld aus der rechten Tasche in die linke tut. Nach dem Krieg wurde die Familie nicht gefördert und Frauen, die im Produktionsprozess gebraucht wurden, blieben zu Hause. Das Geld, was in der Familienförderung gut aufgehoben gewesen wäre, gab man für Gastarbeiter aus. Zusätzlich vernachlässigte man die Integration der Gastarbeiter und ihrer Familien. Diese Fehler führten zu den jetzigen Problemen und der Überforderung der Sozialsysteme. Seit Jahren fährt man finanzielle Zuwendungen zurück und verkauft es als Verbesserung. Wir hören immer von der steuerlichen Absetzbarkeit. Dies ist aber keine Verbesserung gegenüber der Direktzahlung. Erstens gibt nicht jeder eine Steuererklärung ab. Zweitens wissen die wenigsten, was wann und wo abgesetzt werden kann, und letzt endlich kann man nicht mehr absetzen, als man bezahlt. Die steuerliche Absetzbarkeit wird wohl wissend deshalb gewählt, weil ein Großteil dies nicht kann oder aus Bequemlichkeit nicht macht. Wenn die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten schon das Einbringen von Herzblut ist, dann ist Erich sicher nicht an Krebs gestorben, sondern „verherzblutet". Das ganze ist die Familienförderung der Besserverdienenden, den Arbeitslosen und „Niedriglohnjobbern" nützt das ganze nichts. Dass Kinder in Armut leben müssen, wird mit Steuersparmöglichkeiten nicht verhindert. Ob unsere Besserverdienenden Kinder bekommen, wenn die damit verbundenen finanziellen Einbusen nicht so hoch sind, wage ich zu bezweifeln. Wer sein Leben auf Wohlstand ausrichtet, braucht keine Kinder, sondern höchstens einen Erben und den kann man ja auch mit 55 Jahren adoptieren. Es ist noch nicht lange her, als wir zu hören bekamen, dass die „Falschen" die Kinder bekommen. Es gibt aber keine falschen und richtigen Kinder, sondern nur falsche und richtige Förderung. Wenn es Sozialhilfeempfänger in der dritten Generation gibt, liegt das nicht (zwangsläufig) an den Eltern. In der DDR musste man schon selten dämlich sein, dass aus einem überhaupt nichts wurde. Heute reicht dafür schon oftmals die falsche Adresse. Wirkliche Familienförderung hat es in der DDR gegeben, für jeden direkt, ohne Steuererklärung. Hatten wir nicht auch Ossis in der Regierung, die wissen müssten, dass man es besser machen kann? Die DDR wurde wegen Mangel ruiniert, die BRD ruiniert sich wegen Überfluss. Sollte nicht etwas dazwischen möglich sein. Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren Kindern umgeht! Kinder sind Zukunft!! Deshalb muss Politik so ausgerichtet sein, dass Kinder auch Zukunft haben.

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