Donnerstag, April 22, 2010

"Ich war jemand, der ich nicht sein wollte" - jetzt.de - Job - jetzt.de

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/502084
Ein lesenswerter Artikel, der zwar keine Auskunft gibt, warum man Soldat wird, aber zeigt wie es den Menschen verändert. Das verinnerlichen der Befehlsstruktur macht aus Menschen Maschinen. Ich denke, es gibt im wesentlichen zwei Kategorien von Soldaten. Die einen machen es wegen sozialer Sicherheit, wegen des Geldes, die anderen wegen guten Studienbedingungen, den Ausbildungschancen. Leider bereitet intelligenten Menschen, die auf Bildung aus sind, die Befehlsstruktur Probleme. Das, was übrig bleibt, sind finanziell orientierte Machtmenschen. Ein Mensch mit Idealen wird in solchen Strukturen krank. Das ist in der Politik nicht anders. Voran kommt wer funktioniert. Am besten funktionieren die, die auf eigene Vorteile fixiert sind und kein Gewissen haben. Die Armee ist keine Demokratie, auch wenn mit dem Staatsbürger in Uniform versucht wurde, den Soldaten nicht zum alleinigen Befehlsempfänger zu machen. Dass dies nicht funktioniert, sieht man an den zahlreichen Übergriffen während der Ausbildung. Mit der Rechtmäßigkeit von Befehlen ist es auch nicht immer so einfach. Wie will man also entscheiden, ob man einen Tanklaster bombardiert oder den Befehl verweigert? Kann man Soldat in einer Friedens- Verteidigungsarmee werden? Wenn man zu DDR-Zeiten aus Glaubensgründen den Dienst an der Waffe verweigerte, wurde einem vorgehalten, dass man beim Führen von Fahrzeugen die Tötung von Menschen billigend in kauf nimmt. Eine Armee ist und bleibt etwas mit einer eigenen Logik, in der ein Mensch mit Idealen und gesundem Verstand eingehen wird.

Keine Kommentare: