Mittwoch, April 21, 2010

DasErste.de - [Anne Will] - Gefallen in Afghanistan – gestorben für Deutschland?

http://daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill1838.html
Es ist immer wieder das gleiche, diese Diskussionen werden immer wieder mit der Logik einer von Gewinn orientierten Politik betrieben. Es geht nicht darum was die Bevölkerung will. Es wurde zwar gesagt, dass 70% gegen den Afghanistaneinsatz sind, aber man hat ja die Parteien gewählt, obwohl ihre Haltung zum Afghanistaneinsatz bekannt war und hat sie somit legitimiert. Es ist mir völlig egal, ob sich ein Politiker seine Entscheidung zur Zustimmung einfach macht oder nicht, das macht es nicht besser. Da kann man noch so sorgfältig bei der Wortwal sein. Ein Grundgesetzverstoß schafft man nicht aus der Welt, wenn man das Wort Krieg nicht benutzt. Es ist auch ein Skandal, dass Michael Wolffsohn im deutschen Fernsehen seine Haltung, Taliban notfalls gezielt zu töten, äußern kann und von Anne Will sogar gezielt danach gefragt wird. Wenn man vor etwas Respekt haben sollte, dann vor dem Leben. Ich weiß nicht, warum wir stolz auf Soldaten sein sollen, die nach Afghanistan gehen. Sollte man nicht eher auf jene stolz sein, die ihren Fahneneid ernst nehmen, sich weigern und sich nicht missbrauchen lassen? Warum geht ein Mensch mit gesundem Verstand überhaupt zur Armee, selbst Christen? Die menschlichen Ideale sehen anders aus. Nach dem zweiten Weltkrieg hat man geschworen, nie wieder eine Waffe anzufassen. Mit „Gottes Hilfe" haben wir unsere Vergangenheit bewältigt und können jetzt in einer Fernsehdiskussion, gemeinsam mit Juden, die Tötung von Menschen diskutieren. „Um zack mal in der Logik dieser Sendung zu bleiben", es gibt viele böse Menschen, die haben es verdient. Da wir eine Demokratie haben, dürfen wir auch diskutieren, aber dann müssen wir mit „Respekt innehalten". Wir müssen Krieg nicht verstehen, wir müssen es nur glauben. Bei großen Verlusten und ausweglosen Situationen wird gerne der Glaube bemüht. Leider funktioniert das auch heute in der Wissensgesellschaft. Wenn man aus Fehlern lernen würde, hätten wir Krieg und keiner geht hin. Man kann den Tod nicht ungeschehen machen. Wenn man nach dem Tod eines Menschen nur innehält und dann weiter macht wie bisher, stirbt ein weiterer. Da unsere Demokratie das Erfolgsmodell ist,sollten wir Politiker schicken und keine Soldaten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

eine wirklich gelungene Meinung!