Freitag, Juli 12, 2013

Überwachungsskandal- nichts hören, nichts sehen, nichts sagen und trotzdem wissen alle Bescheid, denn es riecht

Ich gebe gerne zu, dass ich von Computern und dem Internet nicht viel verstehe. Mir wurde gesagt, dass es angesichts der Datenmengen gar nicht möglich wäre, alles zu sichten. Außerdem würden auch nicht Telefonate und E-Mails gespeichert, sondern nur Verbindungsdaten. Abgesehen davon, dass schon hier Unbehagen einsetzt, glaube ich nicht daran. Wenn ich sehe, was andere für Datenmengen an Fotos, Videos usw. ins Internet stellen, wird mir ganz übel. Alles, was wir freiwillig zur Verfügung stellen, muss kein Geheimdienst zusammentragen. Schaue ich mir die Speicherplätze von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken an, erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass es ein Platzproblem gibt, nicht jedes Gespräch aufzuzeichnen. Der Trend geht ja dahin, alles auf zentralen Servern zu speichern. Der Vorteil: nichts kann verloren gehen und man kann von mehreren Computern oder Mobiltelefonen zugreifen und hat somit seine Daten, einen Internetzugang vorausgesetzt, jederzeit und überall verfügbar. So können die Urlaubsfotos sofort nach dem fotografieren mit Freunden geteilt werden. Das allerbeste, die Basisvariante an Speicherplatz ist kostenlos. Da stellt sich die Frage, wie finanzieren sich Suchmaschinen und Internetdienste eigentlich. Die Einkommen in der IT Branchen sind sehr gut und trotzdem wird vieles umsonst angeboten. Mit Werbung? Und wer bezahlt die eigentlich? Große Unternehmen geben ihre Besitzverhältnisse nicht einfach preis. Oft ist der Allgemeinheit nicht einmal bekannt, welche Unternehmen zusammengehören. Obwohl sie den gleichen Eigentümer haben, machen sie gegeneinander Werbung. Der Konkurrenzkampf zum Nutzen des Verbrauchers existiert in vielen Fällen gar nicht. Erfolg und Misserfolg haben nicht ausschließlich mit Bedarf und Werbung zu tun. Mit Werbegeldern kann man Erfolg schaffen, ohne die wahren Absichten offenzulegen. Werbung ist ein Milliardenmarkt, an dem niemand etwas anstößiges findet. Wenn sie etwas finanzieren müssen, was sich nicht verheimlichen lässt, dann vor aller Augen. Wenn die Überwachung der Bürger zu viel Geld kostet, um es geheim zu finanzieren, lagern sie einfach Teilbereiche aus. Die Idee für ein soziales Netzwerk kommt sicher nicht von der NSA, aber mit den Geldern für einen Erfolg hat sie wahrscheinlich zu tun. Mit Werbung wird in Milliardenhöhe finanziert und niemand hat etwas dagegen, weil eine Gegenleistung erbracht wird. Was aber ist die Gegenleistung und für wen wird sie erbracht? Wir wissen genau, dass in der Werbung stark übertrieben wird und es uns falsche Kaufentscheidungen fällen lässt. Mit Werbung lässt sich einfach alles steuern, auch in der Politik. Wenn niemand mehr weiß, was Geheimdienste eigentlich machen und Freunde Freunde abhören, was genau macht sie da sicher, dass Internetdienste nicht den gleichen Zweck erfüllen? Wenn auf einem Parteitag viel Geld für ein kleines Firmenlogo gezahlt wird, kommt es vor, dass der Vorwurf der verdeckten Spende erhoben wird. Im Normalfall wird nicht hinterfragt, ob die Leistung die Bezahlung wert ist. Wir haben ein riesiges Netz von Werbeverträgen und Beraterverträgen, mit dem große Abhängigkeiten geschaffen werden. Korruption wird in aller Öffentlichkeit entlohnt und bleibt trotzdem geheim. Es geht nicht darum, wie viele der 7 Milliarden potenzieller Terroristen überwacht werden. Warum werden auch Politiker abgehört? Wer vertraut denn hier eigentlich wem nicht? Liebe Politiker, bei Geld hört die Freundschaft auf. Da sie nur mit Leuten zu tun haben, die Geld besitzen, haben sie keine Freunde. Von Freunden wird man auch nicht abgehört. Wer hier verteidigt, hat davon persönliche Vorteile oder ist erpressbar. Das ist es auch, um was es hier eigentlich geht. Wenn ich eine Wanze in der Uhr oder im Büro habe, frage ich mich doch, was ist an meiner Tätigkeit von abhörbarem Interesse? Wozu werden die gewonnen Erkenntnisse benutzt? Diese Frage scheint sich aber niemand zu stellen. Keine der bestehenden Freihandelszonen ist ein Akt der Freundschaft und die EU verhandelt trotz Abhörskandal weiter als wäre nichts gewesen. Der Entzug der Überflugrechte für Präsident Morales zeigt, wie abhängig wir sind. Wenn dieser Zustand bei der Wahl wieder nicht honoriert wird, dann weiß ich auch nicht mehr. All denen, die die Ansicht vertreten, es sei ihnen egal, sie hätten nichts zu verbergen, sei gesagt, dass sich die Maßstäbe ändern und man sehr schnell etwas zu verbergen hat. Abgesehen davon, geht es um etwas anderes. Das menschliche Gehirn ist so konstruiert, dass es unangenehmes vergisst und das nicht ohne Grund. Wer friedlich leben will, muss auch vergessen können. In Zukunft werden die Datenspeicher durchsucht, um uns gegeneinander aufzuhetzen. Das kann niemand wirklich wollen.




































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