Auch wenn jetzt viel über die Eurokrise und Lösungsvorschläge berichtet wird, nähern wir uns nicht der Wahrheit. Seit einer Weile wird in der Politik gerne über Salami Taktik gesprochen. Der Eindruck, dass man aufgrund der Berichterstattung scheibchenweise die Wahrheit zugeben muss, ist aber falsch. Richtig ist, dass die Salami Taktik uns zu einem Handeln bewegt, über das man nachdenken muss. Vor 22 Jahren brach die DDR zusammen und wir bekamen eine neue Währung. Damals wie heute gab es Angst vor einer Geldentwertung. In den letzten Tagen der DDR wurden noch Farbfernseher und andere hochpreisige Konsumgüter gekauft. Etwas ähnliches lässt sich jetzt beobachten. Es wird Geld untergebracht aus Angst vor Entwertung. Der Kauf des Farbfernsehers der DDR war ganz eindeutig die falsche Wahl. Was ist also die richtige. Wir lesen von gewaltigen Staatsverschuldungen und hören, dass gespart werden muss. Jeder hat Angst, etwas von seinem erarbeiteten Wohlstand zu verlieren. Dabei denken wir nur in Geld und Zahlen, nicht aber in Kaufkraft je Arbeitsstunde. Auch wenn 1000 € nach dem Wechselkurs der Währungsumstellung das doppelte der DDR Mark sind, bekommt man dafür zwar mehr als doppelt soviel Farbfernseher, aber das Geld ist nicht doppelt so viel wert. In einen Warenkorb gehören nicht nur Konsumgüter, sondern der gesamte Lebensunterhalt, vom Kindergarten bis zur Altenpflege, Energie und selbst Rüstungsausgaben. Alles für das wir direkt oder indirekt bezahlen. Es spielt gar keine Rolle, wie hoch die Staatsverschuldungen weltweit sind . Wichtig ist, worin die spiegelbildlichen Vermögen investiert sind. Selbst Länder wie China oder Saudi Arabien sind verschuldet. Wo ist also das ganze Geld? Die EZB hat gerade erst wieder den Markt mit Geld geflutet, aber wo ist es hin. Da den Schulden ja bekanntlich Vermögen gegenüberstehen, wird das Geld ganz offensichtlich nicht für den Konsum von Waren und Dienstleistungen verwendet, sonst hätten wir Hyperinflation. Was wird dann aber mit dem Geld gemacht? Die lächerlichen Besitztümer, die der arbeitende Bürger angehäuft hat und um die er sich jetzt Sorgen macht, sind nichts gegen die weltweiten Vermögen, die ganz offensichtlich nicht bei den Banken liegen. Beim Geld gibt es zwei Denkweisen. Die einen denken in Absicherung gegen Kaufkraftverlust, die anderen denken an Profit. Wer z.B. in Gold investiert, um sich gegen Kaufkraftverlust abzusichern, macht das Gegenteil . Er versucht die Kaufkraft des Geldes der Vergangenheit abzusichern und entwertet damit seine Arbeitskraft in der Zukunft. Das Großkapital ist nicht in Wertsicherung sondern in Profit angelegt. Ganz egal was sie machen, für sie bleibt es immer ein schlechtes Geschäft. Egal wie viel sie verdienen, Wohlstand misst man nicht in Geld, sondern in Arbeitszeit für den Lebensunterhalt. Das Ansteigen der Lebensarbeitszeit ist kein Wohlstand, sondern Profit für 1% der Bevölkerung. Die irrsinnigen Profite werden aber erst durch unsere verrückte Vorstellung vom Geld ermöglicht. Man hat uns schon so weit, dass wir Kredite aufnehmen, ohne sie zu brauchen, um mit der Steuerersparnis Vermögen aufzubauen. Eine Steuerersparnis baut aber kein Vermögen auf, sondern ab, denn wir büßen damit jegliche staatliche Leistung ein und bezahlen für alles selbst. Der Zugewinn an Geld gleicht den Verlust an Leistung aber bei weitem nicht aus. Wenn man den Verlust an Staatlichen Leistungen der letzten 22 Jahre mit einmal vorgenommen hätte, stellen sie sich einmal vor, was passiert wäre . Der einzig nachhaltige Wohlstand ist der ohne „Schulden“. Wer dabei wieder an Geld denkt, meint Vermögen.
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