Donnerstag, Februar 07, 2019

Sparerenteignung - Bankenenteignung


Wenn man sich mit Geld beschäftigt und die Theorien einmal überdenkt, stößt man immer wieder an Punkte, wo etwas mehr mit Glauben als mit Wissen zu tun hat. Unser Geld ist Zahlungsmittel, Recheneinheit, Wertaufbewahrungsmittel und selbst Wahre. Das bringt Probleme mit sich, für deren Klärung ich noch keine plausible Lösung gelesen habe. Dabei wird umfassend über den Zins diskutiert. Was mich verwundert, ist, dass man zur Zeit von einer Sparerenteignung spricht. Dabei ist sparen immer mit Kaufkraftverlust verbunden. Ab wie viel Sparvermögen man zu den Gewinnern eines Zinssystems gehört, haben andere bereits ausgerechnet. Darum soll es aber hier nicht gehen. Mir ist aufgefallen, dass es auch eine Bankenenteignung geben muss. Der Zins setzt sich ja aus Grundzins, Knappheitsaufschlag, Inflationsaufschlag, Personalkosten, Sachkosten, Risiko und Gewinn zusammen. Wenn Banken Kredite mit negativen Zinsen oder 0 Zinsen herausgeben, muss das doch eine Bankenenteignung sein. Wenn ich einmal davon ausgehe, dass die Kosten für Personal, Risiko und Sachkosten ca. 2% ausmachen, kommt da einiges an Verlust zusammen.

Wenn Banken das machen, stellt sich mir die Frage, wie sie das mit dem Aktiengesetz unter einen Hut bringen. Noch unverständlicher wird es, wenn eine Bank bei einem Zins unterhalb der Selbstkosten eine vorzeitige Kredittilgung mit Vorfälligkeitsentschädigung ablehnt, obwohl sie damit wenigstens das Risiko beseitigen kann. Warum rettet ein Staat diese Banken, indem er bei ihnen Kredit aufnimmt und dafür nicht einmal ein Mitspracherecht verlangt. Natürlich gibt es keine Bankenenteignung, bezahlen muss der Bankkunde und der Steuerzahler. Es ist nur völlig unverständlich, dass, wenn es eine gebildete Mittelschicht in diesem Land gibt, zu der ich nicht gehöre, niemand daran Anstoß nimmt.




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