Montag, August 04, 2014

Wenn unser Geldsystem keine Verschwörung ist, bleibt es eine Illusion



Wenn in den Medien über andere Denkansätze, zum Beispiel beim Thema Geld, berichtet wird, fällt oft der abwertende Begriff der Verschwörungstheorie. Wenn der Leser diesen Begriff liest, verbindet er sofort etwas negatives damit. Was aber ist eigentlich eine Verschwörung? Der Begriff Verschwörung an sich sagt nichts darüber aus, ob hohe moralische Werte verwirklicht werden sollen oder niedere, eigennützige Motive das Ziel sind. Dem Begriff Verschwörung kann man nur entnehmen, dass es sich um ein heimliches Bündnis mehrerer Personen handelt, die ihre Ziele nicht offen legen. Wenn etwas im geheimen abläuft und man nicht wissen kann, ob man über die wahren Beweggründe getäuscht wird, zieht man allerlei Möglichkeiten in Betracht. Man stellt eine Verschwörungstheorie mit dem Ziel auf, die Wahrheit herauszufinden. Wenn der Begriff Verschwörungstheorie negativ besetzt ist, bedeutet das doch, dass es kein Interesse an der Wahrheit gibt. Wenn die Medien eine Person als Verschwörungstheoretiker bezeichnen, wird sie damit ins Abseits gestellt. Die Suche nach der „Wahrheit" kann aber an sich nichts schlechtes sein. Was mir aber auffällt, ist, dass wir oft miteinander reden und die gleiche Sprache sprechen, uns aber trotzdem nicht verstehen, weil wir zum Beispiel den selben Worten unterschiedliche Bedeutungen geben. Es scheint mir unumstritten, dass wir gesellschaftliche Veränderungen benötigen. Was aber zu ändern ist, scheint nicht kommunizierbar zu sein. Der Grund hierfür ist einfach. Als Folge einer Jahrtausende andauernden Erziehung versuchen wir, Probleme mit Obrigkeitssprache aufzuzeigen, um damit zu beweisen, dass wir über das nötige Fachwissen verfügen. Wer ein Problem mit einfachen Worten beschreibt, wird nicht für voll genommen. Und so sind wir in der Situation, dass die Gelehrten aneinander vorbeireden, ohne dass sie jemand versteht. Und die, die eine Lösung haben aber kein Fachchinesisch reden, als ungebildet abgetan werden.

Streicht man einem Finanzgelehrten seine Fachbegriffe und Fremdwörter aus dem Wortschatz, klingt das, was er erzählt, sofort nach gequirltem Mist. Um dann zu erkennen, was geändert werden muss, bedarf es keiner höheren Schulbildung. Um die Welt zu verstehen, suchen Wissenschaftler seit langen nach dem kleinsten Teilchen. Selbst wenn wir das „Gottesteilchen" finden, erklärt es nicht den Menschen und unser Zusammenleben. Bevor wir das Universum verstehen können, müssen wir erst einmal unsere kleine „Welt" begreifen. Was ist nun das kleinste gemeinsame Teilchen, was unser Zusammenleben garantiert? Mann muss kein Genie sein, um zu erkennen, was hier das kleinste gemeinsame Teilchen ist, um etwas zu ändern. Kommunikation. Eine Regierung oder Partei, die nicht mit dem Volk spricht, kann und wird nichts verändern. Ein Volk, das nicht miteinander spricht, hat sich seinem Schicksal ergeben. Miteinander sprechen bedeutet aber an erster Stelle, eine Sprache zu verwenden, die jeder versteht. Gesetze und Rechtsprechung sind davon Lichtjahre entfernt. Weder die Abgeordneten, die diese Gesetze beschließen, verstehen sie noch das Volk, für die sie gelten. Nicht einmal die Gerichte, die danach urteilen, verstehen die Gesetze, nein, sie interpretieren sie. Die Kette der Interpretation endet erst in der höchsten Instanz. Wenn ein Gesetz unterschiedlich interpretiert werden kann, ist es doch aber ein schlechtes Gesetz. Es verleiht Richtern Macht, die nicht gewollt ist und ermöglicht Missbrauch, den man unterbinden muss. Wir tun es nicht, weil wir unsere Hochbegabung, welche wir noch hatten, bevor wir unser Bildungssystem durchlaufen haben, verloren haben und jetzt so geprägt sind, dass wir nur in vorgegebenen Schemen denken können. Diese Denkmuster haben dazu geführt, dass wir es als normal ansehen, dass Politik nur mit Lobbyisten spricht. Wir glauben, dass das obere 1Prozent die Leistungsträger der Gesellschaft sind. Wir akzeptieren, ohne einen Gedanken darüber zu verschwenden, Aussagen über Rendite und Unbezahlbarkeit. In Wahrheit sind die Vermögen der Superreichen nicht wirklich existent, denn es sind doch eigentlich nur Versprechen auf zukünftige Steuereinnahmen. Die eigentlichen Leistungsträger sind die Bürger und es liegt an uns, ob wir für eine Schuld aufkommen, die eigentlich gar nicht existent ist. Henry Ford hat vor langer Zeit gesagt: Wenn wir das Geldsystem verstünden, gebe es eine Revolution vor morgen früh. Unser Bundespräsident hat diese Aussage sogar in seiner Eröffnungsrede zum 20. deutschen Bankentag zitiert. Was damit gemeint ist, konnte er aber ganz offensichtlich nicht erfassen. Daran können wir erkennen, wie tief unsere Politiker in Denkunmöglichkeiten gefangen sind. Wer sich nur ein wenig für sein Lebensumfeld interessiert, dem ist klar, dass unsere Gesellschaft auseinander driftet. Die Geschichte hat gezeigt, dass es durchaus möglich ist, ein Weltreich zu erobern. Aber es ist unmöglich, so ein Reich besetzt zu halten. Wenn 1 Prozent der Weltbevölkerung über 99 Prozent der Weltbevölkerung bestimmt, gibt es dafür nur zwei Möglichkeiten. Pure Gewalt oder das Verheimlichen der wahren Ziele. In den letzten zwanzig Jahren verzeichnen wir einen starken Anstieg der Vermögen. Gleichzeitig verzeichnen wir einen starken Anstieg von Armut und Konflikten. Ob hier direkte Zusammenhänge bestehen, wird vielfach bestritten, auch wenn es offensichtlich erscheint. Wenn es aber so ist, sind die Konflikte der Welt die Blutspur des Geldes. Menschen, die miteinander sprechen, schießen nicht aufeinander. Deshalb wird in der Politik vorgegeben, die Konfliktparteien an einen Tisch bringen zu wollen. In Wahrheit wird unsere Welt mit Feindbildern geflutet, um ein miteinander Sprechen unmöglich zu machen und die Bevölkerung in Angststarre zu versetzen. In diesem Zustand sind wir lenkbar. Um den Menschen klar zu machen, dass sie etwas verändern können, gab es von occupy den Slogan: Wir sind die 99%. Da der Erfolg ausblieb, reicht offensichtlich 1% Restgröße aus, um Unsicherheit aufrecht zu erhalten. Seit Jahrzehnten gibt sich die USA als Weltpolizei, die die Welt von Tyrannei befreien will. Jeder amerikanische Präsident beteuert, dass er keinen Krieg will und ihn nur um des Friedens willen führen muss. Hinter den edlen Zielen, wegen denen Krieg geführt wird, verstecken sich aber immer wirtschaftliche Interessen. Wenn man nicht mehr erkennen kann, wo die Fäden zusammenlaufen, weil in Krisen permanent gelogen wird, ist das bedenklich. Wenn man aber nicht einmal mehr darüber nachdenkt, ist es eine Katastrophe.


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