Dienstag, April 02, 2013

Angst vor finanziellem Verlust



Laut Politik und Medien ist das schlimmste, was um jeden Preis verhindert werden muss, ein Schrumpfen der Wirtschaft und ein Rückgang der Preise.  Ist das aber wirklich so und wenn ja, für wen?  Auf die Probleme unseres Geldsystems will ich hier nicht erneut eingehen. Das Verständnis dafür setze ich hier einmal voraus. Die Situation ist zur Zeit einfach so, dass Geldmenge und Verschuldung schneller wachsen, als das Wachstum der Wirtschaft folgen kann. Die bekannten Folgen sind Einsparungen, vor allem im sozialen Bereich und letzten Endes die Pleite. Wenn eine Wirtschaft schrumpft oder die Preise fallen, kann das mehrere Ursachen haben. Unter anderem kann es sein, dass wir mehr herstellen als wir verbrauchen können. Das ist eine Situation, mit der sich viele sicher sofort anfreunden können. Wer hätte nicht gerne mehr als er verbrauchen kann. In Wirklichkeit sieht es aber leider anders aus. Die einen haben weit mehr als sie konsumieren können und die anderen haben nichts, um konsumieren zu können.  Jeder mit etwas Verständnis fürs Geldsystem weiß, dass der  Ausweg nicht in der Geldmenge liegen kann, mit der der Konsum gefördert wird. Die einzigen, nachhaltigen Regelungsmechanismen für eine Wirtschaft sind Produktivität und Arbeitskraft. In der Politik wird viel von (Verteilungs-)Gerechtigkeit gesprochen. Viel wichtiger als die Verteilung von Geld ist aber die Verteilung von Arbeit. Eine 30 Stundenwoche mit Lohnausgleich ist nicht unbezahlbar, sondern die logische Konsequenz, wenn die Produktion den Bedarf übersteigt. Statt  einer Arbeitszeitverkürzung wird mit gesetzlichen Regeln, im Zeichen des Umweltschutzes, ein Bedarf geschaffen, der nicht vorhanden ist. So müssen wir unsere Häuser dämmen und  neue Heizungsanlagen  oder Autos kaufen, obwohl wir damit noch zufrieden wären. Das dabei bei der Herstellung mehr Energie verbraucht wird, als während der Nutzung jemals eingespart werden kann, interessiert nicht. Was ist der Umwelt geholfen, wenn ein Auto, was in Deutschland  nicht mehr fahren darf, in Afrika weiterfährt. Was ist das für ein Umweltschutz, der den Verbraucher zum Konsum zwingt, aber die Industrie nicht zur Einsparung zwingt. Warum verlängert sich die Haltbarkeit der Produkte nicht, sondern wird immer kürzer. Das ist das 100 prozentige Gegenteil von Umweltschutz. Das ist Wachstumszwang durch Zinsknechtschaft.  Gerechtigkeit kann nicht durch Verteilung von Geld entstehen, sondern durch gerechte Verteilung von Arbeit. Das bedeutet, dass wir nicht das wirtschaftliche Wachstum von Entwicklungsländern übernehmen dürfen.  Der „Fortschritt"・ den die Industrieländer den Entwicklungsländern bringen, ist keine Verbesserung der Lebensumstände, sondern Schuldenknechtschaft.  Die jetzige Situation ist vergleichbar mit der zur Abschaffung der Sklaverei. Viele sahen die Sklaverei als gottgegeben, andere waren froh, dass sie einen „Guten Herren"・haben, andere wussten nicht, wo sie sonst hin sollen. Einige lehnen sich auf, aber müssen sogar Verrat durch ihresgleichen befürchten. Irgendwann kommt der Punkt, wo die Situation unerträglich wird und die Verzweiflung wird zu Gewalt. Die offene Sklaverei wurde abgeschafft und  das Land, in dem dies am blutigsten geschah, brachte der Welt Sklaverei durch Schuldknechtschaft. Wir müssen keine Angst vor Veränderungen haben.  Diese Ängste werden von jenen geschaffen,  die mehr haben, als sie verbrauchen können. Die einzige, berechtigte Angst ist, dass Veränderungen mit Gewalt und Blut erzwungen werden. Gerechtigkeit lässt sich aber nicht erzwingen. Dafür braucht es Vernunft. In den Medien spricht man von einem Papst für die Armen.
 Stärker als die Liebe ist aber die Gier. Eine Veränderung von oben wird es nicht geben. Veränderungen kommen immer von ganz unten und werden dann an der Spitze gebilligt, wenn es nicht mehr anders geht. Eine Gerechtigkeit mit Privilegien kann es aber nicht geben und auch die Kirche hat zahlreiche.


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