Dienstag, Juni 14, 2011

Fraktion DIE LINKE. im Bundestag - Rede Dr. Gregor Gysi- Vizeexportweltmeister Deutschland braucht den Euro dringender als Griechenland

Rede von Dr.Gregor Gysi als Text
http://www.linksfraktion.de/reden/vizeexportweltmeister-deutschland-braucht-euro-dringender-griechenland/
Rede von Dr. Gregor Gysi als Video
http://www.bundestag.de/Mediathek/index.jsp?action=search&contentArea=details&offsetStart=0&id=1176011&instance=m187&categorie=alle&legislativePeriod=alle&fraction=alle&searchword=Gregor+Gysi+&mask=search&&destination=search

Eine sehr interessante Rede, zu der ich gerne noch eine Überlegung
beifügen möchte. Wenn man über Auswüchse des Finanzkapitalismus nachdenkt, darf man nicht bei den Banken aufhören. Wem gehört das Geld der Banken? Was ist eigentlich Geld? Der Wert des Geldes basiert eigentlich nur auf dem Vertrauen, dass man den aufgedruckten Wert als Gegenleistung erhält. Es muss also ein Gegenwert existieren. Der Gegenwert eines Wettscheins oder Lottoscheins ist gleich null und basiert auf einem Schneeballsystem, bei dem den letzten die Hunde beißen. Wenn sie dem aus dem Weg gehen wollen, brauchen sie einen realen Gegenwert. Wenn die Geldvermögen so angewachsen sind, dass der reale Gegenwert fehlt, läuft man Gefahr, sein Vermögen zu verlieren, wenn das Schneeballsystem der Schulden zusammenbricht. Die einzige Lösung, dem Verlust zu entgehen, ist, reale Werte für Geld, das nichts wert ist, zu erwerben, bevor das Vertrauen verloren geht. Die Cross-Border-Leasing Geschäfte zielen genauso in die Richtung wie die Privatisierung von Staatsbetrieben, Krankenhäusern, öffentlicher Daseinsvorsorge , Grund und Boden oder Patente auf Lebensmittel und Erbgut. Wer Geld besitzt hat Macht, wer die Schulden kontrolliert regiert die Welt. Und so wird bald alles in privatem Besitz sein und Schulden werden genutzt, um diesen Vorgang zu beschleunigen. Nach dem Ausverkauf der DDR und im Ostblock, beginnt mit Griechenland eine neue Ära des Verschacherns von Staatsvermögen. Die nächste Wirtschaftskrise ist uns sicher und die Abstände werden immer kürzer. Wir sind auf dem Wege, zum Schuldsklaven zu werden. Denn die Gegenwerte für die Vermögen sind bald nur noch in Privathand und dienen nicht mehr dem Allgemeinwohl.

2 Kommentare:

Stefan Wehmeier hat gesagt…

"Wenn wir einmal die Natürliche Wirtschaftsordnung erleben, dann braucht man sie nicht mehr in Büchern zu studieren, dann wird alles so klar, so selbstverständlich. Wie bald wird dann auch die Zeit kommen, wo man den Verfasser bemitleiden wird, nicht aber, wie es heute noch geschieht, weil er solch utopischen Wahngebilden nachstrebt, sondern weil er seine Zeit der Verbreitung einer Lehre widmete, die ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht."

Silvio Gesell

Angefangen bei Franz Oppenheimer und John Maynard Keynes (um nur die bekanntesten zu nennen) hat es immer wieder "Besserwisser" gegeben, die versucht haben, "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" (Silvio Gesell, 1916) anzuzweifeln. Alle sind gescheitert. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn wer kein "Besserwisser", sondern einfach nur ehrlich ist, wird einsehen, dass Silvio Gesell in allen Punkten Recht hatte.

Die Alles entscheidende Frage lautet: Warum hat eine Menschheit, die bereits Raumfahrt betreibt, diese "banalsten Selbstverständlichkeiten" bis heute nicht verstanden?

Die Ursache ist eine künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten, die vor Urzeiten erforderlich war, um die halbwegs zivilisierte Menschheit "wahnsinnig genug" für das Unternehmen "Arbeitsteilung mit Konstruktionsfehlern" zu machen; denn kein vernünftiger Mensch wäre dazu bereit, in einer a priori fehlerhaften (kapitalistischen) Marktwirtschaft zu arbeiten, wenn er weiß, dass ein nachhaltiges Wirtschaften unmöglich und der nächste Krieg unvermeidlich ist. Das - und nichts anderes - war (und ist noch) der eigentliche Zweck der Religion, die vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode (Cargo-Kult um die Heilige Schrift) mutierte, und die uns - unabhängig vom so genannten Glauben - alle zu Untertanen machte, die ihr eigenes Programm nicht kennen.

Allerdings konnte der Krieg - zwecks umfassender Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten - nur solange der Vater aller Dinge sein, wie es noch keine Atomwaffen gab! Der bevorstehende, eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation setzt die Überwindung der Religion voraus - die Bewusstwerdung der Programmierung nennt sich "Auferstehung". Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert: http://www.deweles.de

Andreas Teichmann hat gesagt…

Ein interessanter Kommentar aber zu schwer verständlich. Wer etwas verändern will muss den Menschen mitnehmen. Wer alles beim alten lassen will redet „Latein“. Nichts zwängt den Verstand mehr ein, als die Angst „dümmer zu sein“.