Wahlbeteiligung in Leipzig
Politik ist so interessant geworden wie die Wasserstände und Tauchtiefen. Gebe es nicht hin und wieder ein „Hochwasser“, würde man sie gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Mit Bonbons für Wahlbeteiligung zu werben, ist eine hübsche Idee, aber ohne große Wirkung. Schmeißen sie das Bonbon in die Pleiße und sie fliest weiter wie bisher und ist kein bisschen süßer. Es ändert sich nichts, das, was wir „zu trinken“ bekommen, ist immer noch die gleiche bittere Brühe. Wenn man Bürger zum wählen animieren will, muss die Möglichkeit einer Veränderung gegeben sein, daran glaubt aber kaum einer. Persönliche Sympathien, die bewusst durch die Aufarbeitung der Privatleben erreicht werden sollen, reichen als Wahlgrund nicht aus. Viele Wähler entscheiden sich zwischen allein erziehender Mutter, Unternehmer, Vater mit niedlichem Kind, Biertrinker oder einem netten Gesicht. Mit 67.1% hat Herr Tiefensee ganz offensichtlich das netteste Gesicht Leipzigs und kann sich über seine Wahl freuen. Ca 117827 Leipziger gaben ihm ihre Stimme aber ca. 282173 Leipziger gaben sie ihm nicht. Er ist ein Minderheiten OBM. Das Wort Wahlerfolg scheint mir nicht angebracht.
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