Sonntag, März 03, 2019

Die USA haben eine Kriegsschuldenkriese




Es wird gesagt, man könne die geopolitischen Interessen der USA in Brzezinskis Buch genau lesen. Ich habe das Buch nicht gelesen. Es wird sicher stimmen, dass für die Vergangenheit vieles bestätigt wird. Die genaue Zukunft ist aber auch für den größten Strategen nicht vorhersehbar. Ich weiß nicht, ob Brzezinski eine Mauer zu Mexiko vorausgesagt hat. Wenn ich Venezuela, Nikaragua und Kuba destabilisieren will und auch vor militärischen Mitteln nicht zurückschrecke, löst das Flüchtlingsströme aus. Der Bau einer Mauer zu Mexiko ist also etwas sehr vorhersehbares. Flüchtlingsströme müssen gesteuert werden, sonst werden sie zur Gefahr. Es wird so viel Zuwanderung gebraucht wie nötig ist, um die Löhne unter Druck zu bringen. Aber nicht zu viel, damit keine sozialen Unruhen ausgelöst werden. Der technische Fortschritt stellt neue Anforderungen an die Zuwanderung. Statt Arbeitssklaven werden Fachkräfte gebraucht. Das ist für die Herkunftsländer, die sie teuer ausgebildet haben, eine Katastrophe. Man hat der DDR vorgeworfen, ein Unrechtsstaat zu sein, der seine Bürger einsperrt. Jetzt baut die Wertegemeinschaft selbst Mauern. Der Unterschied der Mauern von heute, zu der der DDR, liegt darin, dass sie heute vom Verursacher selbst gebaut wird und Menschen aussperrt.

Im Gegensatz zu Europa, ist der Amerikaner bis an die Zähne bewaffnet. Die Ausrufung des nationalen Notstandes ist also vorausschauend.

Wenn die USA, direkt vor der eigenen Haustür, ganz offen anfangen militärisch zu intervenieren, verhindert eine Mauer soziale Unruhen die sich zum Bürgerkrieg entwickeln können. Dies der Unberechenbarkeit des Präsidenten zuzuschreiben, ist der erbärmliche Versuch, die eigene Bevölkerung in die Irre zu führen. Wenn ein Amerikanischer Präsident unberechenbar wäre, würde sich der militärisch industrielle Komplex seiner annehmen. Es heißt, jeder 6. Amerikaner lebt unter der Armutsgrenze, über eine halbe Million sind obdachlos. Mit Armut geht aber auch der heimische Markt verloren. Hier können nur noch Billigprodukte aus China verkauft werden. Da zeigt sich, dass der Kapitalismus aus seinen Krisen nichts lernt. Wenn Löhne unter Druck geraten und nicht mehr an der wirtschaftlichen Entwicklung teil haben, ist die Krise gesetzt. Der Zins fordert seinen Tribut und der ist nur mit Wachstum zu begleichen. Der Freihandel ist auch keine Lösung, sondern eine Aggression. Wir sehen die Folgen des Wirtschaftskrieges. Statt etwas dagegen zu unternehmen, lassen wir uns damit beruhigen, dass daran niemand Schuld ist, sondern die Gesetze des Marktes herrschen. Eliteherrschaft und Armut sind unabwendbar. So einen Mist haben wir schon einmal gehört, nur nannte man es damals Rassentheorie. Ein Herrschaftsanspruch lässt sich nicht mit Gesetzmäßigkeiten und Pseudowissenschaft begründen. Es gibt das Zitat: wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz; wer mit 40 immer noch Kommunist ist, hat keinen Verstand. Die Frage ist, was passiert mit uns zwischen 20 und 40? Hat ein 40 jähriger, der glaubt, dass Omo zwei Weißmacher hat oder feste Farbe kauft, weil die nicht tropft, wirklich Verstand? Warum ist Werbung erfolgreich? Wegen Verstand? Wenn wir Verstand hätten, würden wir keinen Müll konsumieren und ihn auch nicht produzieren. Was wir brauchen ist Herz und Verstand. Das sind aber zwei Dinge, die man heute für unvereinbar hält. Um noch einmal auf die Frage zurückzukommen, was passiert zwischen 20 und 40. Die Antwort ist: Gier frisst Hirn. Die USA sind nicht Schutzmacht der freien Welt, sondern Schutzmacht des Kapitals. Da der Dollar kurz vor der Ablösung als Welthandelswährung steht, sind die USA gefährlich, wie ein in die Enge getriebenes, verletztes Tier.

Wenn die Menschen Sorge haben, dass weitere Kriege in Venezuela und Iran ausbrechen könnten, hat das nichts mit Antiamerikanismus zu tun. Es gibt keinen Grund, Millionen armer Menschen in den USA anzufeinden. Das, was oft als antiamerikanisch oder antisemitisch bezeichnet wird, ist Elitekritik. Statt diese Kritik anzunehmen, verstecken sich die Eliten hinter den Opfern. Damit zeigen sie nur, dass sie keinerlei Macht besitzen und auf psychologische Kriegsführung angewiesen sind. Wir werden zur Selbstunsicherheit dressiert. Dass die öffentlichen Medien dieses Spiel mitmachen und Friedenssehnsucht mit Antiamerikanismus gleichsetzen, ist bedauerlich. Das war nicht immer so https://www.nachdenkseiten.de/?p=49498 . Die viel propagierte Wertegemeinschaft wird nur noch ausgerufen, wenn es um imperiale Ziele geht. Friedenssehnsucht aller Völker sieht man nicht als Wertegemeinschaft, sondern als Querfront. Ich verstehe den Begriff im Sinne von Front machen, sich widersetzen. Ist das gegen Krieg und Verarmung etwas negatives? Unsere Vorfahren, die unsere sozialen Leistungen erkämpften, haben oft Leib und Leben dafür eingesetzt. Wir lassen uns diese Sozialleistungen Stück für Stück abnehmen, ohne jeden Widerstand. Es ist eine verrückte Zeit. Die Probleme von Verarmung, Brexit, Strafzöllen, bis zu Aufrüstung und Kriegsgefahr verunsichern uns auf vielfältige Weise. Ob hier handfeste Interessen dahinterstehen, wird nicht hinterfragt. Solange der Abstieg langsam geht und von Krieg und Elend andere betroffen sind, sieht der Deutsche zu. Jetzt werden wir aber wieder als Kriegsschauplatz vorbereitet. Eine kriegerische Auseinandersetzung mit Russland wird hier ausgetragen werden. Wenn wir von der Möglichkeit begrenzter Atomschläge hören, muss man annehmen, dass die Obrigkeit allen restlichen Verstand verloren hat. Dabei gehen wir davon aus, dass die Obrigkeit uns braucht. Man hat das Volk schon als „entscheidungsunfähig" bezeichnet. Jetzt will man es umfassend überwachen und behandelt es wie früher Verbrecher. Das Speichern von Fingerabdrücken auf dem Ausweis ist eine Kriminalisierung des Volkes. Das Beschneiden unserer Freiheit wird als Antiterrorgesetze und Polizeigesetze zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung dargestellt. Ob die öffentliche Ordnung in Gefahr ist, liegt aber nicht an den Demonstranten, sondern am Staat selbst. Was 89 friedlich ausging, ist heute nicht mehr möglich. Aus meiner Sicht war Erich Honecker ein fehlgeleiteter Idealisten. Diesen Vorwurf kann man der Bundeskanzlerin wirklich nicht machen. Sie ist eine Marionette. Auch wenn der Kampf gegen die Obrigkeit diesmal nicht mit Kerzen geführt werden kann, muss er geführt werden. Wir haben nur einen Planeten und die Marionetten des Kapitals zerstören ihn. Philosophen haben lange keine großen Fragen mehr gestellt. Dabei sind sie heute wichtiger als je zu vor. Im Zeitalter atomarer, biologischer Waffen ist die Apokalypse zum ersten mal real und nichts übernatürliches. Leider sind wir unerschütterlich in einem Weltbild verankert, das uns einen Ausweg als unrealistisch erscheinen lässt. Ich lese gerade nach langer Zeit, zum dritten Mal, David Graebers „Schulden - die ersten 5000 Jahre". Dabei muss ich wiederholt feststellen, wie schwierig es ist, einem konditionierten Denkmuster zu entkommen. Es sind die „Kleider eines Kaisers", die über 5000 Jahre entstanden sind. Aber in Wirklichkeit hat er gar nichts an. Jeder sieht es. Aber niemand traut sich, etwas zu sagen. Die USA sind ein Imperium und fordern Tribut. Sie müssen ihre Militärbasen in aller Welt unterhalten von denen man nicht einmal genau feststellen kann wie viele es wirklich sind. Fakt ist, es ist einfacher die Länder zu benennen die keine Stützpunkte haben. Die Rolle welche die USA als Weltpolizei für das Kapital spielt kann die amerikanische Wirtschaft aber nicht finanzieren. Man hat eine Taktik entwickelt Tributzahlungen zu verschleiern. Die Vasallen halten sich für Partner.







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