Ein Jahr ist vergangen und zurückblickend kann man wieder einmal sagen, das Jahr war schlechter als das vorige, aber besser als das kommende. Wie gut, dass man auf Verschlechterungen wetten kann. Da kann man Gewinne aus Luftbuchungen als Aufschwung verkaufen. Aber wir haben seit Jahren keine Verbesserung gesehen, sondern es geht bergab, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Seit dem 30.September wissen wir, was unsere Demokratie wert ist. Es geht auch gar nicht so sehr darum, ob die Übergriffe in Stuttgart nun inszeniert wurden, um gegen Demonstranten vorgehen zu können, oder nicht. Die Brutalität ist entscheidend. Nach der Liste der Ersatzbeschaffungen hat man über 1000 Spraydosen Pfefferspray auf die Demonstranten gesprüht. Würden sie einen Politiker mit Pfefferspray besprühen, wäre es ein Mordversuch. Erstaunlicherweise sehen sich Politiker bei einem derartigen Vorgehen als Verteidiger der Demokratie. Eine Wahl ist kein Freifahrtschein, sonst müssen wir am Ende noch die Nazis entschädigen, die waren ja schließlich auch mehrheitlich gewählt. Die Roten waren so blöd, wegen ein paar Demonstranten aufzugeben und das, bevor die Munition ausgegangen war. Mit der Logik der heutigen Politik wäre das sicher nicht der Fall und deshalb ist es auch gut so, dass die Bundeswehr nicht im Inland eingesetzt werden darf. Die Gefahren für die Demokratie liegen doch etwas anders, als man uns glauben machen will. Im Zusammenhang mit Stuttgart 21 reden Politiker gerne von „Rechtssicherheit“. Könnte man Stuttgart 21 mit einem Volksentscheid beenden, wäre dies nicht das Ende der Demokratie, sondern das Ende der heutigen Politik. Wer würde noch Politiker schmieren und sie in lukrative Posten heben. Ohne „Rechtssicherheit“ wären sie überflüssig. Wir brauchen sie nicht, weil sie nicht machen was wir wollen und die Wirtschaft braucht sie nicht, weil sie nicht machen können was die Wirtschaft will. Deshalb gibt es auch nach der Schlichtung ein Stuttgart 21+,
was jetzt nun noch teurer wird, weil wir das so wollen. Einfach genial. Von der Politik hat der kleine Bürger nichts zu erwarten und man wird daran auch nichts ändern, wenn man jetzt bei der nächsten Landtagswahl Grün wählt. Wir müssen das System ändern, sonst werden Demonstranten bald die Polizeieinsätze bezahlen, bei denen sie verprügelt werden. Der Euro ist nicht das einzige, was hier zur Zeit weich wird, nein auch so manches Gehirn wird weich. Wenn sie auch schon zu denen gehören, die an den Aufschwung glauben, lesen sie einfach nicht weiter. Das, was uns als Aufschwung verkauft wird, sind wirtschaftliche Verwerfungen. Mann kann auch nicht mehr von Konkurrenzkampf sprechen. Das, was wir erleben, ist Wirtschaftskrieg und die nächste Krise steht bereits vor der Tür. Noch gehören wir als Exportvizeweltmeister zu den Gewinnern, aber das wird sich ändern. Mit wirtschaftlichem Ungleichgewicht lässt sich viel Geld verdienen, deshalb wird es nicht gelingen, diese anzugleichen, nicht weltweit und auch nicht in Europa. Die EU wird daran zerbrechen und ohne Euro und ohne Binnennachfrage sind die Deutschen am Ende. Wir sind auf dem Weg in die Kleinstaaterei. Alles zerfällt in arme und reiche Länder. Die USA wird noch eine Weile vom Nationalstolz zusammengehalten. Vor 30 Jahren war der Fall der Mauer Utopie, da ist der Zerfall der EU und die Rückkehr zur Kleinstaaterei viel wahrscheinlicher. Das es dauerhaft keine Rendite von bis zu 25% geben kann, muss jedem klar sein. Wer das nicht begreift, sollte einmal „Jesuspfennig“ googeln. Vermögen, die der Verstand nicht mehr begreifen kann, wie soll es das geben und wer soll sich dafür verschulden. Was viele vergessen: es gibt keinen Reichtum ohne Armut. Die Presse hat uns mit ihrer Meinungsmache derart verblödet, dass wir auf die einprügeln, die unseren Reichtum ermöglichen. Warum ist Deutschland denn so „stark“ ? Weil die Lohnentwicklung weit hinter denen der anderen EU Staaten zurückbleibt. Dank Harz IV sind wir ein Billiglohnland. Wer sich über darauf zurückzuführende Exportzahlen freut, hat nicht begriffen, dass dies nichts nachhaltiges ist . Der hat auch nicht begriffen, dass unsere Außenhandelsüberschüsse an der Verschuldung z.B. Griechenlands Schuld sind. Glauben sie, dass, wenn man jegliche Art von Sozialleistung abschaffen würde, es uns besser gehen könnte? Hätten wir dann Aufschwung für alle? Wem geht es besser bei steigender Produktivität und sinkenden Löhnen? Wenn diese Entwicklung anhält, ist der Euro in kürzester Zeit Geschichte, weil alle anderen EU Staaten über kurz oder lang wegen unserer Außenhandelsüberschüsse pleite gehen, da sie ihre Währung nicht abwerten können. Wenn das eintritt, bleibt nicht mehr viel von deutscher Herrlichkeit, denn ohne Export sind wir ein Nichts. Da unsere Politiker zu borniert sind, dies zu begreifen, ist es wichtig, sich dagegen zu wehren. Stuttgart 21 ist ein Anfang, welchen die Politik leider nicht als Chance sieht. Dass man vom „Wutbürger spricht, zeigt dies sehr deutlich. Wir können von keinem Politiker erwarten, dass er den Mut besitzt, sich gegen das System zu stellen. Das müssen wir selber tun. Jeder, der etwas Verstand besitzt, weiß, dass dies sonst in Gewalt enden wird. Ich sage das schon lange und anderen Ortes ist es schon Realität. Ich weigere mich nur, dies für unabwendbar zu halten. Wenn Politiker also zu feige sind, da sie die Presse des Großkapitals fürchten, muss es eben der Bürger tun. Wir brauchen endlich Volksentscheide. Mir ist bewusst, dass es noch etwas dauern wird, bis eine verblendete Generation von Bildlesern durch junge Menschen, deren Medium das Internet ist, überstimmt wird, aber das ist die Zukunft. Man kann Wikileaks nicht verhindern, auch wenn man sich mit Konfiker eine Möglichkeit vorhält, das Internet abzuschalten. Wir müssen darauf achten, dass die Freiheit des Netzes erhalten bleibt. Dann besteht noch die Hoffnung einer Veränderung auf demokratischem Weg. Wenn es einen „Wutbürger“ gibt, ist er das Kind der Medienkonzerne. Deren Geschäft ist es, Zorn auf „Kampfhunde“ oder Harz IV Bezieher zu richten, um von Fehlern des Systems abzulenken. Der erste Volksentscheid sollte deshalb die Zerschlagung der Medienkonzerne sein. Sie sind das Ende der Pressefreiheit und die wahre Gefahr für die Demokratie. Wenn Angela Merkel nicht Handlanger von Frida Mohn und Gerda Springer wäre, müsste sie nicht einmal FDJ Sekretärin gewesen sein, um ihre Karriere zu beenden. Da reicht es aus, wenn man im Kindergarten anderen Kindern die Förmchen weggenommen hat. Jeder Mensch hat Fehler und wir werden von denen mit den meisten Fehlern angeführt, weil sie am leichtesten erpressbar sind. Das eigentliche Problem ist aber, dass wir diese Fehler als unabwendbar hinnehmen. Ein Christ bleibt ein Gutmensch, auch wenn er täglich gegen alle zehn Gebote verstößt. Aber wehe, es äußert einmal jemand die Hoffnung von einer besseren Gesellschaft, die mit dem K-Wort beschrieben wird. Dabei ist das, was bei uns Angstschweiß auslöst, der einzige Ausweg, der das Überleben der Menschheit sichern kann. Reichtum für alle ist genau solcher Blödsinn, wie die gleichmäßige Verteilung von Armut. Heute ist es noch ein Kampf der Ideologien, aber bald der Kampf ums nackte Überleben. Wenn Rendite der Maßstab von Erfolg bleibt, sieht unsere Welt bald aus wie die Osterinseln. Auf kleinen Inseln geht diese Entwicklung nur viel schneller. Es gibt aber auch Inseln, die es begriffen haben und der Natur nur so viel entnehmen, wie sie zum leben benötigen. Leider gibt es nur sehr wenige, die gemeinschaftlich denken und die „Schöpfung“ bewahren wollen. Die Kirchen gehören nicht dazu. Die beteiligen sich sogar an Genforschungslabors, was zur Zeit die zweifelhafteste Art sein dürfte, Rendite zu erzielen, weil sie unvorhersehbar ist. Bis jetzt lösen wir die Probleme, die wir uns machen, die Frage ist nur, wie lange wird dies gelingen. Darauf hat niemand eine Antwort. Aber eines sollte jedem klar sein: an diesen Lösungen können nicht alle teil haben, denn sie sind mit Geld verbunden. Es muss eine Alternative zu einer Gesellschaft, die nur mit Rendite existieren kann, geben. Der einzige Ausweg für ständiges Wachstum ist die Bevölkerung des Weltalls, was ich nicht ausschließen kann. Die Frage ist, was ist utopischer: Sozialismus - Kommunismus oder die Bevölkerung des Weltalls?
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