Dieses Zitat stammt von Maurice Joly(1829-1878), einem französischen Dichter und Juristen. Ich kenne weder die Absicht noch den Zusammenhang, in dem es gemacht wurde. Es geht mir nicht darum zu ergründen, was gemeint war. In Verbindung mit Krieg kommt es ja öfter zu unglücklichen Formulierungen. Da wird Konkurrenzkampf als Wirtschaftskrieg bezeichnet oder Krieg als bewaffneter Konflikt oder sogar Stabilisierungseinsatz. Wir kennen Unklarheiten in der Wortwahl zur Genüge. Was also auch immer gemeint sein mag, es war Anlass darüber nachzudenken, was Gesellschaft, Kriegszustand und Gesetze eigentlich sind und in welchem Zusammenhang sie stehen. Wenn ich die Begriffe z.B. bei Wikipedia nachschlage, wird schnell klar, dass wir diese Begriffe ohne eine Eindeutigkeit verwenden. Gesellschaft kann sowohl etwas verbindendes bezeichnen aber auch etwas abtrennendes. Die Bedeutung von Worten ergibt sich also oft erst aus dem Zusammenhang. Daran sieht man, wie unproduktiv es ist, wenn sich Politiker permanent ins Wort fallen. Man weiß erst, was der andere sagen wollte, wenn das letzte Komma gesetzt ist. Die Frage, die sich mir stellte, war, können Gesetze einen Kriegszustand oder besser Konflikt regeln. Wie entstehen Gesetze? Was ist die Grundlage von Gesetzen? Ist die Grundlage von Gesetzen eine in Paragrafen gefasste Moralvorstellung der Bevölkerung? Wirken Gesetze verbindend oder spaltend? Wer sie beschließt, ist einfach zu sagen, nicht aber wer sie initialisiert. Unser Leben unterliegt den Regeln der Märkte, ohne dass jemand sagen kann, wer oder was die Märkte eigentlich sind. Diese Märkte sind einerseits unangreifbar und andererseits scheuer wie ein Reh. Dass zwischen Gesellschaft, Konflikt und Gesetz ein Zusammenhang besteht, ist offensichtlich, aber wie beeinflussen sie sich. Was gab es eigentlich zu erst. Die Gesellschaft, das Gesetz oder den Konflikt? Im modernen Rechtsstaat wird so gut wie alles durch Bestimmungen und Gesetze geregelt. Die Flut der Gesetze ist so groß, dass man Fachanwälte benötigt, da niemand alle Rechtsgebiete beherrschen kann. Wenn der Jurist schon nicht das ganze Regelwerk überblicken kann, ist es für den Bürger, welcher immer mehr Zeit damit verbringt, seinen Lebensunterhaltes zu sichern, völlig unmöglich. Aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wir müssen uns mit Strafen abfinden für Sachen, die wir gar nicht verantworten können. Wer auf Nummer sicher gehen will, braucht ständig fachliche Hilfe. Die Frage, wem Gesetze dienen, stellt sich eigentlich gar nicht. Für uns sind sie kein Schutz, sondern Strafe. Sie halten den Bürger gefügig. Wenn sich ein Volk selbst Gesetze geben würde, wären sie verständlich und kurz. Warum sie das nicht sind, ist eine 5000 jährige Geschichte. Ohne Gesetze wäre es völlig unmöglich, dass ein Einzelner mehr besitzt als Millionen von Menschen. Der Grund, warum wir das mitmachen, ist eine perfekte Konditionierung, bei der Religion eine große Rolle spielt. Daraus lässt sich auch nicht so ohne weiteres ausbrechen, denn ein Gehirn funktioniert wie eine Art Muskel. Es muss trainiert werden. Wir müssen unsere Fähigkeiten täglich nutzen, um besser zu werden. Soziale Kompetenz ist wie ein Tennisarm. Weltklasse Tennis zu spielen, dauert sehr lange, aber der Arm in Gips und die Muskeln sind in kurzer Zeit weg. Wir wählen dieses Jahr wieder unsere Volksvertreter und hoffen, dass sie unsere Situation verbessern. Das können sie aber gar nicht. Nicht nur, weil sie, wie Horst Seehofer feststellte, nichts zu sagen haben, sondern weil ihnen die soziale Kompetenz fehlt. Geld ist fürs Gehirn wie Gips für den Tennisarm. Der neue Spitzenkandidat der SPD, dessen Interview bei Anne Will ich nur kurz ertragen konnte, ist zuversichtlich, dass er die Wahl gewinnen kann. Die Möglichkeit wird deshalb gesehen, weil Martin Schulz charakterliche Eigenschaften besitzen soll, welche die 40 Prozent Unentschlossenen überzeugen kann. Ein Politikwechsel wird gar nicht in Erwägung gezogen, um den über 40 Prozent Nichtwählern eine Alternative zu bieten.
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